von
"Kinderbetreuung darf keine Postleitzahllotterie sein", kritisierte Neßler. Es entscheide oft der Wohnort, ob Eltern eine gute Kinderbetreuung hätten oder ob der Kindergarten zu Mittag schließt oder überhaupt nur vier Stunden pro Tag geöffnet sei. Besonders schlecht sei die Situation in der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten, wo nicht einmal die Hälfte der Kinder in einer Einrichtung betreut würden, die mit einer Vollzeitarbeit der Eltern kompatibel sei. In Tirol, wo der Anteil knapp über 50 Prozent liegt, seien die regionalen Unterschiede sehr groß und jede fünfte Einrichtung erfülle nicht einmal die halbtäglichen Mindeststandards, so Neßler.
Und nach wie vor sei es wie vor 50 oder 100 Jahren meist die Mütter, die zu Hause bleiben würden, wenn es keine verlässliche Kinderbetreuung gebe, so Zadic. "Unser gesamtes Wirtschaftssystem ist darauf aufgebaut, dass Frauen unbezahlte Care-Arbeit leisten", kritisierte die Vize-Klubobfrau.
Konkret fordern die Grünen 50.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze bis 2030. Nötig dafür seien nicht zusätzlich Finanzmittel, sondern der politische Wille. Die Gelder seien dank der türkis-grünen Vorgängerregierung da, würden aber nicht abgeholt von den Bundesländern, so Neßler. Die Bundesregierung scheine das wenig zu interessieren, meinte sie und forderte mehr Druck auf die acht ÖVP- und SPÖ-regierten Länder.






