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Laut dem Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT), der Empfehlungen zur Vergabe der Fördermittel an die Nationalstiftung liefert, war das Antragsvolumen mit knapp 280 Mio. Euro fast doppelt so hoch. Heuer gehen die Gelder des FZÖ an die Forschungsförderungsgesellschaft FFG (58 Mio. Euro), den Wissenschaftsfonds FWF (42 Mio.), die ÖAW (16 Mio.), die Christian Doppler Forschungsgesellschaft (12 Mio.), die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (10,5 Mio.) und die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (1,5 Mio).
Über die FFG fließen 40 Mio. Euro in die "AI Factory Austria" (AI:AT), die das heimische KI-Ökosystem rund um Forschung, Unternehmen und öffentliche Institutionen stärken soll. Durch ein neues mit 8 Mio. Euro dotiertes Programm sollen zudem exzellent bewertete, aber auf EU-Ebene nicht geförderte Projekte in Österreich realisiert werden. Für die Stärkung des Gesundheitssystem mittels digitaler Technologien wie KI, Big Data oder Telemedizin stehen 10 Mio. Euro zur Verfügung. Hier arbeiten die FFG, die Ludwig Boltzmann Gesellschaft und die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) zusammen.
Zwei Projekte des Wissenschaftsfonds FWF und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sollen internationale Forscherinnen und Forscher sowie Talente anziehen. Das ÖAW-Programm werde dazu beitragen, Post-Docs unbürokratisch aus den USA zu holen, heißt es in einer Aussendung der Akademie. Exzellent ausgewiesenen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern stehen 25 Stipendien zur Verfügung, um ihre Forschung an österreichische Universitäten oder Forschungseinrichtungen zu verlagern. Dafür stehen 10 Mio. Euro zur Verfügung. Ein neues Förderangebot des FWF ist speziell auf die Bedürfnisse von kooperativen Projekten ausgerichtet und mit 17 Mio. Euro dotiert.
Die FFG und der FWF strichen die Bedeutung des "Fonds Zukunft Österreich" hervor und plädierte für eine Absicherung. Auch der Forschungsrat fordert erneut eine langfristige Absicherung und Aufstockung des FZÖ unter Verweis auf die im Regierungsprogramm verankerte Verlängerung bis 2030 und Erhöhung auf 200 Mio. Euro. Angeregt wird die Prüfung alternativer Finanzierungsquellen. Mitte Mai hatte es im Nachgang zur Budgetrede aus dem Wissenschaftsministerium zur APA geheißen, dass "für das 'Übergangsjahr 2026' eine Überschreitungsermächtigung in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro vorgesehen ist". Fürs Erste können die begünstigten Institutionen kommendes Jahr also mit höchstens 50 Mio. Euro rechnen. Gleichzeitig wurde betont, dass es die im Regierungsprogramm verankerten Ziele weiter zu verfolgen gelte.
Dass für 2026 nur 50 Mio. Euro veranschlagt werden, sei fiskalisch nachvollziehbar, habe allerdings Auswirkungen auf die Programmportfolios der Förderagenturen und damit auch auf die Forschung in Österreich, erklärte der FORWIT. Der Rat schlägt vor, künftig Mittel aus der Dividendenausschüttung der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) für den FZÖ zu widmen und Spenden an die Nationalstiftung steuerlich abzugsfähig zu machen. Ziel müsse sein, ab 2026 jährlich 200 Mio. auszuschütten, so Ratsvorsitzender Thomas Henzinger.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER