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"Wir haben diese Initiative von Anfang an begrüßt, auch weil US-Präsident Donald Trump bereits großen Schaden im Wissenschaftsbereich angerichtet hat", so Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) nach einem gemeinsamen Rundgang mit der Forschungskommissarin durch ein neues, mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik ausgestattetes Bioforschungslabor in Wien. Das am "AITHYRA"-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angesiedelte Labor wird vom US-Forscher Wali Malik geleitet.
In den vergangenen Monaten seien zahlreiche Forschende nach Europa und Österreich gekommen, sagte Holzleitner. Umso wichtiger sei es, die Forschungslandschaft attraktiv zu gestalten. Das Vorhaben der EU-Kommission, "Horizon Europe" als eigenständiges EU-Rahmenprogramm zur Forschungsförderung weiterzuführen, begrüßte die Ministerin. Insgesamt sollen dabei von 2028 bis 2034 rund 175 Mrd. Euro zur Verfügung stehen, was "fast eine Verdoppelung im Vergleich zum laufenden Rahmenprogramm" darstellt, erklärte Sachariewa. Für 2021 bis 2027 waren bzw. sind 95,5 Mrd. Euro budgetiert.
Ein Schwerpunkt des nächsten EU-Budgets im Bereich Forschung soll aufgrund aktueller Bedrohungsszenarien auf "Dual-Use" liegen - also Gütern, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. In einer modernen Welt gebe es für vieles mehrere Anwendungsmöglichkeiten. Man denke etwa an Quantentechnologien, wo Österreich sehr gut aufgestellt sei, so die EU-Kommissarin: "Das ist Dual-Use by nature." Es gebe diesbezüglich jedenfalls sehr positive Rückmeldungen aus den Mitgliedstaaten.
"Wir haben klar gemacht, dass wir die Notwendigkeit sehen, Programme für Dual-Use zu öffnen, aber keine rein militärische Forschung mit Horizon-Geldern wollen", sagte Holzleitner. Es brauche aber mehr Forschung in Hinblick auf Frieden, Sicherheit und Einsatzbereitschaft. Da gehe es etwa um Kampagnen und Fake News, mit denen versucht werde, Demokratien zu destabilisieren.
Österreich erziele bei Horizon-Projekten eine überaus hohe Erfolgsrate. Dies hänge auch damit zusammen, wie viel ein Land in Forschung und Innovation investiere, wies die EU-Kommissarin auf eine "beeindruckende" Forschungsquote von aktuell rund 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hin. Österreich liege damit unter den EU-Ländern sehr gut. Sie strich besonders den hohen Anteil von Mitteln aus privater Hand hervor, Österreich sei hier Vorbild. Das sollte laut der EU-Kommissarin motivieren, weiter in Forschung zu investieren.
In Österreich schreibt das Forschungsfinanzierungsgesetz eine "langfristige, wachstumsorientierte Finanzierung" fest. Wie hoch das Plus gegenüber den rund fünf Mrd. Euro für den laufenden Forschungs-, Technologie- und Innovationspakt (FTI-Pakt 2024-2026) künftig ausfallen wird, bleibt unterdessen unklar. "Wir sind in Verhandlungen und werden unser gesetzliches Soll - Wachstumsorientierung und Abschluss bis Jahresende - auch erfüllen", so Holzleitner, die gegenüber der APA zur Höhe der möglichen Steigerung keine Aussage treffen wollte.
++ THEMENBILD ++ Illustration zu den Themen "Finanzen/Budget/Geld/Forschung/Wissenschaft/Technologie/Medizin": Ein Mikroskop mit einen 100-Euro-Schein, aufgenommen am Dienstag, 06. August 2019.






