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Dachfonds für Start-ups - Wirtschaftsstaatssekretärin Zehetner will Gerüst bis Jahresende

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Staat könnte sich mit 300 bis 500 Mio. Euro beteiligen
©APA, GEORG HOCHMUTH
Um die Finanzierung von innovativen Jungunternehmen zu stärken und privates Kapital zu mobilisieren, will die ÖVP-SPÖ-NEOS-Regierung einen Dachfonds für Start-ups schaffen. Wirtschaftsstaatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) hofft, dass das Gerüst für den im Koalitionsabkommen vorgesehenen Fonds bis Jahresende steht. Eine am Donnerstag im Auftrag des Ministeriums vorgestellte Studie legt Empfehlungen vor und strich klare volkswirtschaftliche Vorteile des Fonds hervor.

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In Österreich hapert es vor allem bei der Finanzierung in der Wachstumsphase neuer Unternehmen - also dann, wenn das entsprechende Produkt bereits marktreif ist und es an den tatsächlichen Aufbau des Geschäfts geht. Es fehle nicht an innovativen Start-ups, aber "das fehlende Kapital ist die Achillesferse in Österreich", so Zehetner. Genau hier soll der geplante Dachfonds ansetzen. Der Staat würde dabei als sogenannter Ankerinvestor fungieren und soll privates Kapital - u.a. von Pensionskassen, Banken und Versicherungen - zum Investieren in Start-ups animieren.

Diese Zusammenarbeit von Staat und privaten Investoren ("Public-Private-Partnership") sei die beste Variante, "wenn wir uns Literatur und Praxis anschauen", erklärte die Studienautorin und Direktorin des industrienahen EcoAustria-Instituts, Monika Köppl-Turyna, bei der Präsentation in Wien. Der Dachfonds solle nicht direkt in einzelne Start-ups investieren, sondern in verschiedene europäische Risikokapitalfonds, die ihrerseits wieder in die Jungunternehmen investieren, empfiehlt die Ökonomin. Zudem brauche ein österreichischer Dachfonds ein international rekrutiertes und unabhängiges Management. Beides sei wichtig, um das Vertrauen der Investoren zu gewinnen und den Einfluss des Staates auf die Investitionsentscheidungen zu minimieren.

Die vorgeschlagene Struktur für den Dachfonds würde dazu führen, dass nicht nur in österreichische Start-ups investiert wird. Das sei nötig, um die nötigen Renditen zu erwirtschaften. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeige aber, dass rund 60 Prozent des investierten Geldes in heimische Jungunternehmen fließe, auch wenn es keine entsprechenden gesetzlichen Vorgaben gebe. Laut einem Szenario aus der Studie könnten 100 Mio. Euro an staatlichem Geld zusätzliche private Investitionen in Höhe von 400 Mio. Euro generieren und langfristig zu einer inländischen Wertschöpfung von 1 Mrd. Euro führen.

Zehetner hofft, dass die Regierung bis Jahresende festlegen kann, wie man das Management ausschreiben wird, welche Rechtsform der Fonds erhält (die Studie denkt hier eine GmbH & Co KG an) und mit wie viel Geld sich die öffentliche Hand beteiligt - in Form von einer eigenen Investition oder in Form von Garantien. Laut Staatssekretärin müsse eine staatliche Beteiligung "zwischen 300 und 500 Mio. Euro" angestrebt werden.

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