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Stellantis will Autos trotz Fabrikpausen rasch ausliefern

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Die Nachfrage nach Neuwagen hat sich nach Corona nicht mehr erholt
©AFP, APA, KIRILL KUDRYAVTSEV
Europas zweitgrößter Autohersteller Stellantis mit Marken wie Citroën, Fiat, Peugeot und Opel sieht durch die ein- bis zweiwöchigen Produktionspausen in sechs der 32 europäischen Werke keine Auswirkungen auf Österreich. Mehr als dass ein bestelltes Auto etwas später ausgeliefert werde, sei nicht zu erwarten, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz von Stellantis in Wien. Österreich-Chef Markus Wildeis sprach von einer "Adaptierung der Kapazitäten".

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Grund für die vorübergehend stillstehenden Produktionsbänder ist die schwache Autonachfrage in Europa. Wildeis sagte, der Markt in Europa sei 2020 eingebrochen und habe sich bisher nicht erholt. Wurden 2019 noch 18 Millionen neue Fahrzeuge verkauft, so schwankt der Absatz seit 2020 und 2025 zwischen 12,9 und für heuer prognostizierten 15 Millionen.

Gründe für die Zurückhaltung nannte Wildeis mehrere: So machten neue verpflichtende Sicherheitssysteme Autos teurer, was sich bei Kleinfahrzeugen stärker auswirke als bei großen. Eine Rolle spielten aber auch die Konjunktur und die älter werdende Gesellschaft in Europa sowie die anhaltende politische Debatte über das geplante Verbrennerverbot ab 2035. Auch wenn das Verbot so nicht existiere, "die Verunsicherung trägt nicht zur Kauflaune bei", sagte Wildeis.

Viele Kunden würden abwarten, weshalb der Automanager die Vorgabe einer klaren Richtung fordert. Ein "Vor" und "Zurück" gleichzeitig gehe nicht, ebenso wenig wie eine Rückkehr "in die alte Zeit". "Und wir sehen ja auch, es gibt Marktteilnehmer aus dem asiatischen Raum, die nur vorwärts gehen", so Wildeis. Zu starre und unflexible Regeln beim Umstieg auf Elektroautos würden aber Arbeitsplätze gefährden.

Dass Europas Kfz-Hersteller sowohl Autos mit Verbrennungsmotoren als auch welche mit Elektromotoren produzieren, sei eine "Herausforderung", weil die Konkurrenz - reine E-Autohersteller aus China - diese Doppelgleisigkeiten nicht hätten. Dazu komme, dass die rund 120 chinesischen Hersteller derzeit versuchen, ihre Überkapazitäten über Europa abzubauen.

Stellantis bietet inzwischen 40 vollelektrische Pkw sowie 12 Elektronutzfahrzeuge an und ist am chinesischen E-Autobauer Leapmotor beteiligt. Wildeis kündigte an, dass auch Leapmotor-Autos wie alle anderen Stellantis-Fahrzeuge "in Europa für Europa" produziert werden sollen. Stellantis-CEO Antonio Filosa nannte jüngst Spanien als Produktionsstätte für Leapmotor.

Autokäufer schauten bei E-Autos vor allem auf den Preis und die Reichweite. Bei beiden Punkten habe sich die vergangenen Jahre viel getan. Gerade bei teueren Autos seien elektrische schon gleichauf mit jenen, die noch mit Benzin oder Diesel fahren, im günstigsten Segment gebe es aber noch einen Preisunterschied, so Wildeis.

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