Hier finden Sie unsere monatlichen Buchempfehlungen aus Bellestristik, Krimis, Thriller, Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher. Viel Freude damit!

Der Plattenspieler (Dinge des Lebens)
Eine solche Szene ist heute nur schwer vorstellbar: ein Familienvater nimmt einen Plattenspieler in Betrieb, setzt die Nadel in die Rillen einer schwarzen Scheibe. Mozarts „Kleine Nachtmusik“ ist zu hören. Der Philosoph Konrad Paul Liessmann begnügt sich nicht mit der Schilderung seiner Erlebnisse mit Tonträgern, sondern lässt diese mit Tiefsinn zu Gleichnissen über das aktuelle Geschehen werden.

Nichts sagen. Nichts hören. Nichts sehen.
Nichts sei schwieriger als das Zuhören, stellt die Schriftstellerin Kathrin Röggla in ihrem Essayband fest. Sie selbst hat es praktiziert. Zuletzt beim größten Neonazi-Prozess Deutschlands gegen die Terroranschläge der NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) von 2013 bis 2018. Ihre Erfahrungen ließ sie im Roman „Laufendes Verfahren“ zu Literatur werden. Jetzt legt sie eine fulminant formulierte Bestandsaufnahme gesellschaftlicher Orientierungslosigkeit und die Schwierigkeiten einander zuzuhören und miteinander zu kommunizieren, vor.

Die Legende: Roman (Die Camino-Reihe, Band 3)
Im Februar wurde der Schöpfer von Mitch McDeere, des jungen aufstrebenden Anwalts aus dem Roman „Die Firma“ (legendär verfilmt mit Tom Cruise), 70. Ungebrochen stark ist seine Gabe, echte Pageturner zu fertigen, wie er in seinem jüngsten, Die Legende, demonstriert. Lovely Jackson, die letzte Bewohnerin einer Insel zwischen Florida und Georgia und Nachfahrin von ehemaligen Sklaven, kämpft gegen weiße Immobilien-Haie.

Sie wartet, aber sie weiß nicht, auf wen: Roman
Alejandra hat den Körper eines Mannes, aber auf der Parkbank ist sie eine Frau. Dort wartet sie, doch sie weiß nicht, auf wen. Sie ist eine von Roland Schimmelpfennigs Figuren, die wie durch ein unsichtbares Band in ihrer Einsamkeit vereint sind. Schimmelpfennig, einer der meist gespielten Dramatiker der Gegenwart, fasziniert mit seiner Poesie, in menschliche Abgründe zu blicken.

Das Narrenschiff: Roman | Eine epische Erzählung der DDR und ihrer Bürgerinnen und Bürger – von der Staatsgründung bis zum Mauerfall
Christoph Hein, 1944 in Schlesien geboren, in der Kleinstadt Bad Düben, nördlich von Leipzig aufgewachsen, wurde zu einer der bedeutendsten literarischen Stimmen der DDR. In seinem über 700 Seiten starken Epos, blickt er auf den Staat, den es heute nicht mehr gibt, zurück. Fulminant erzählt er von Schuld, Verantwortung, vom Alltag und vom Werden und Vergehen eines Systems, das ihn geprägt hat.

Keiner wird um etwas bitten: Neue Geschichten | Zeugnisse von Liebe, Trauer und Solidarität im Ukraine-Krieg
Die Straßenbahn fährt nicht mehr. Die Gassen sind leer. Wortlos posieren Kinder vor einer Kiste mit Konserven. Ein alter Lehrer löscht die Toten aus seinem Handy. Momentaufnahmen aus der ukrainischen Stadt Charkiw, verstörend brillant aufgenommen.

Alle Wege führen nach Rom: 11 Rätsel und ein Minivan – eine turbulente Pilgerreise von Südtirol in die Ewige Stadt
Der gebürtige Deutsche und Wahl-Römer lebt sehr mehr als 30 Jahren in Rom. Geht es um den Vatikan, ist er die beste Adresse. Regelmäßig begleitet er Papst Franziskus auf seinen Reisen. Jetzt reist er selbst. Im „Heiligen Jahr“ begibt er sich von Meran in die „Ewige Stadt“ und stellt Persönlichkeiten aus der Historie in Form einer Rätsel-Rally vor. Da folgt man ihm gern.

Wilma Wildpelz: Ein Murmeltier gibt niemals auf | Spannendes Vorlese-Abenteuer mit liebenswerten Tierhelden
Was bedeutet es, wirklich frei zu sein? Das führt uns Lena Frölander-Ulf ohne Umschweife zu Beginn ihres Buches vor. „Manchmal wird einer gefressen. So ist das nun mal.“ – Mit diesen Worten führt die Autorin in die Welt von Wilma Wildpelz. Wie sich das niedliche Murmeltier gegen die herrschsüchtigen Schlangen behaupten will, erinnert auch an Machtkämpfe in der menschlichen Zivilisation. Spannend. Ab 8 Jahren

Füller-Kinder: Erzählungen und Ereignisse aus dem Hinterhaus
Durch ihr Tagebuch ist Anne Frank zum Begriff für das Unsagbare geworden. Bevor die Nazis ihr junges Leben ausgelöscht haben, hat sie auch Geschichten geschrieben. 40 Erzählungen sind erhalten. „Füller-Kinder“ nannte sie diese. Geschichten aus dem Alltag und märchenhafte Erzählungen geprägt von Hoffnung. Im Zentrum der letzten Geschichte steht eine Fee.