von
Armani selbst konzipierte eine Schau, die die Besonderheiten der Räume respektiert und hervorhebt. An dieser arbeitete er bis zu seinem Tod. Die Kleider sind in der Mitte der Säle arrangiert - als stille Gäste unter Kunstwerken. Die Auswahl der Stücke liest sich wie ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Modegeschichte. Zu sehen sind u.a. der legendäre Anzug, den Richard Gere im Film American Gigolo trug, sowie Outfits von Sharon Stone und Katie Holmes bis hin zu Bühnenlooks von Grace Jones.
Mit seinem berühmten Perfektionismus hatte Giorgio Armani die Ausstellung bis ins kleinste Detail selbst kuratiert und jede Kreation persönlich ausgewählt. Alles ist bewusst zurückhaltend inszeniert - denn, wie Armani selbst betonte: "Man kommt wegen der Kunst hierher".
"Meine Entwürfe sind Kleider, gewiss keine Kunstjuwele auf dem Niveau von Meisterwerken der Renaissance", hatte Giorgio Armani erklärt, als ihm Angelo Crespi, Direktor der Pinacoteca di Brera, vor fast einem Jahr vorschlug, als erster Modedesigner eine Ausstellung in den Sälen des Museums zu realisieren. "Mich haben sowohl die Strenge in Armanis Ausstellungskonzept als auch seine Bescheidenheit beeindruckt. Er sagte mir, dass er sich nicht in der Lage fühlte, sich mit Werken von Mantegna oder Raffael zu messen. Deshalb wollte er nicht deren Inhalte widerspiegeln, sondern vielmehr die Atmosphäre der Räume interpretieren", berichtete Crespi.
Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an Armanis Schaffen, sondern auch ein Bekenntnis zur Stadt Mailand, die ihm zeitlebens als Inspirationsquelle diente. Dort hatte er seine Karriere begonnen und seine größten Erfolge gefeiert. Am kommenden Sonntag wird in der Pinakothek die Jubiläumsmodenschau anlässlich von 50 Jahren Giorgio Armani stattfinden - eingebettet in die aktuell laufende Mailänder Modewoche. Armani arbeitete bis zuletzt an der Vorbereitung des Defilees.