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Die Beziehungen hätten "die Prüfung des internationalen Wandels bestanden" und könnten noch ausgebaut werden, sagte der chinesische Staats- und Parteichef laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach unterzeichneten beide Seiten mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz und Landwirtschaft. Russischen Staatsmedien zufolge schlossen der staatliche russische Gaskonzern Gazprom und die nationale chinesische Erdölkooperation einen Vertrag über eine Erhöhung der russischen Gasexporte nach China um 15 Prozent.
Putin sagte nach Angaben des Kremls, die russisch-chinesischen Beziehungen seien auf "beispiellos hohem Niveau". "Unser enger Austausch spiegelt den strategischen Charakter der russisch-chinesischen Beziehungen wider, die sich derzeit auf einem noch nie da gewesenen Niveau befinden", sagte Putin. Was Xi und Putin zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagten, blieb unklar. Angaben aus Peking zufolge unterhielten sich beide über "regionale Fragen von gemeinsamem Interesse".
Putin und Xi betonten außerdem, zur Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges der jeweils anderen Seite gekommen zu sein. Wie auch Nordkoreas Machthaber Kim wird Putin am Mittwoch in Peking Chinas Militärparade beiwohnen.
Xi hatte Putin zunächst zu Gesprächen in der Großen Halle des Volkes und später in seiner Privatresidenz empfangen, wobei er ihn seinen "alten Freund" nannte. Einige Stunden danach wurde der gepanzerte Zug des nordkoreanischen Machthabers Kim bei seiner Ankunft in der chinesischen Hauptstadt beobachtet.
Russland bestätigte, dass es beim China-Besuch von Putin auch zu einem Treffen mit Kim kommen könnte. Die Möglichkeit eines Treffens werde besprochen, sobald Kim am Dienstag in China ankomme, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Es ist das erste Mal, dass der chinesische Präsident Xi Putin und Kim gemeinsam zu einer Veranstaltung empfängt. Ob es auch zu einem Dreier-Treffen kommt, ist noch unklar.
Unter den Staatsgästen bei der Militärparade ist unter anderem auch der iranische Präsident Massoud Pezeshkian. Aus Europa reisten der serbische Präsident Aleksandar Vučić und slowakische Premier Robert Fico an. Fico wird in Peking Putin und Xi treffen. Die Slowakei ist das einzige EU-Mitgliedsland, das bei der Militärparade in der chinesischen Hauptstadt vertreten sein wird.
"Ich kann das nicht verstehen", sagte er vor seinem Abflug zur Abwesenheit anderer EU-Vertreter bei der Militärparade. "Es entsteht eine neue Weltordnung, neue Regeln für eine multipolare Welt und ein neues Kräfteverhältnis, was für die internationale Stabilität von entscheidender Bedeutung ist. An solchen Diskussionen teilzunehmen bedeutet, den Dialog aufrechtzuerhalten und sich nicht wie ein trotziges Kind zu verhalten. Genau so verhalten sich die EU und ihre Staats- und Regierungschefs heute", betonte Fico in Onlinemedien.
Für die Parade zum "Tag des Sieges" am Mittwoch wurden in der chinesischen Hauptstadt umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Die Innenstadt von Peking ist seit Wochen durch Sicherheitsmaßnahmen lahmgelegt. Neben der Präsentation modernster Militärtechnik vor schätzungsweise 50.000 Zuschauern planen die Organisatoren, mehr als 80.000 "Friedenstauben" aufsteigen zu lassen.
China gilt als Russlands wichtigster Rückhalt im Ukraine-Krieg, weil Peking das Vorgehen Moskaus bisher nicht verurteilte und in eigenen Vorschlägen zu einer Lösung des Konflikts russische Forderungen vertreten hatte. Zudem werfen westliche Länder China vor, Russland mit Gütern, die auch für militärische Zwecke einsetzbar sind, zu beliefern und damit die russische Rüstungsindustrie zu unterstützen.
Russland und Nordkorea wiederum hatten 2024 einen militärischen Pakt unterzeichnet, eine ähnliche Vereinbarung besteht auch zwischen Nordkorea und China. Kim ist ein wichtiger Akteur im Ukraine-Krieg. Der nordkoreanische Machthaber hat mehr als 15.000 Soldaten zur Unterstützung von Putins Angriffskrieg entsandt. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes wurden etwa 600 nordkoreanische Soldaten bei Kämpfen in der russischen Region Kursk getötet. Im Jahr 2024 empfing Kim zudem den russischen Präsidenten in Pjöngjang. Es war der erste Gipfel dieser Art seit 24 Jahren und wurde weithin als Affront gegen Xi gewertet.
Am Montag hatten sich Xi und Putin beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) für eine neue Weltordnung ausgesprochen. Die russlandfreundliche SOZ gilt als Gegengewicht zu westlichen Bündnissen. Putin hatte erklärt, das eurozentrische und euroatlantische Modell habe sich überlebt.
BEIJING - CHINA: FOTO: APA/APA/AFP/ALEXANDER KAZAKOV
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