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"Das Militär drang in die Einrichtungen ein und zwang Frauen und Kinder (der WHO-Mitarbeiter) dazu, zu Fuß inmitten von Kampfhandlungen nach Al-Mawasi zu fliehen", kritisierte der WHO-Chef. Männliche WHO-Mitarbeiter und männliche Angehörige seien bei dem Vorfall in Deir al-Balah im mittleren Gazastreifen in Handschellen gelegt, durchsucht und mit vorgehaltener Waffe verhört worden.
Tedros forderte die sofortige Freilassung sowie den Schutz für alle WHO-Mitarbeiter. Von Israel lag zunächst keine Stellungnahme vor. Israelische Panzer waren am Montag erstmals in die südlichen und östlichen Bezirke von Deir al-Balah vorgerückt. Israelischen Insidern zufolge vermutet das Militär, dass dort womöglich Geiseln festgehalten werden.
Der WHO-Chef berichtete, dass das Warenlager schon am Sonntag beschädigt worden sei. Infolge eines Angriffs habe es Explosionen und einen Brand gegeben. Auch die anderen Lager befänden sich in der von Israel definierten Kampfzone und seien deshalb nicht mehr in Betrieb. "Dies schränkt unsere Fähigkeit ein, in Gaza tätig zu sein, und bringt das Gesundheitswesen in Gaza dem Zusammenbruch näher", schrieb er. Eine Waffenruhe sei nicht nur notwendig, sondern überfällig, fügte er hinzu.
Unterdessen gab es einen neuen Bericht über zivile Opfer bei einem israelischen Militäreinsatz in Gaza. Mindestens zwölf Palästinenser sind durch Feuer aus israelischen Panzern getötet worden, berichteten die der Terrororganisation Hamas unterstellten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. Laut Sanitätern feuerten die Panzer nördlich des Shati-Lagers zwei Granaten auf Zelte ab, in denen Vertriebene untergebracht waren. Dies habe zu den Opfern geführt. Die israelische Armee nahm zunächst nicht Stellung zu dem Vorfall.