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Die Entwicklung sei auf den ersten Blick ermutigend, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Allerdings können wir die Ungleichheiten, die die globale Pflegelandschaft prägen, nicht ignorieren." So seien etwa 80 Prozent der Pflegekräfte in Ländern tätig, die nur rund 50 Prozent der Weltbevölkerung ausmachten. Eine besonders hohe Pflegedichte im internationalen Vergleich gebe es in den reichen Ländern.
Die ärmeren Staaten müssten mehr in die Ausbildung und Attraktivität von Arbeitsplätzen im Pflegebereich investieren, heißt es in dem WHO-Bericht weiter. Gleichzeitig sollten sich die reichen Staaten auf die wachsende Zahl der altersbedingt ausscheidenden Pflegekräfte einstellen.
Mit einem Anteil von 85 Prozent arbeiten laut WHO weiter fast ausschließlich Frauen in der Branche. Die Altersstruktur sei weltweit gesehen nicht ungünstig. 33 Prozent der Beschäftigten sei weniger als 35 Jahre alt. Jede fünfte Pflegekraft werde voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, so der Bericht.
Viele Staaten kümmerten sich zu wenig um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten, kritisierte die WHO. Nur 42 Prozent der befragten Länder verfügten über Maßnahmen zur psychischen Unterstützung von Pflegekräften, trotz gestiegener Arbeitsbelastung und traumatischer Erfahrungen während und seit der Covid-19-Pandemie. "Dies zu ändern ist unerlässlich, um qualifizierte Fachkräfte zu halten und die Qualität der Pflege sicherzustellen", heißt es in dem Report.