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Dies ist ein weiterer Vorfall in einer Reihe von Ermittlungen gegen Politiker der linksnationalistischen CHP. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan übt zunehmend Druck auf die Partei aus, die bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr einen großen Sieg gegen seine islamisch-konservative AKP errungen hatte.
Besonders hart ist das Vorgehen gegen den beliebten Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu, der als wichtigster innenpolitischer Rivale Erdogans gilt. İmamoğlu war am 19. März festgenommen worden. Ein Gericht ordnete kurz darauf Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen an. İmamoğlu weist die Vorwürfe zurück. Seine Festnahme hatte die größte Protestwelle in der Türkei seit den sogenannten Gezi-Protesten im Jahr 2013 ausgelöst. Tausende Menschen wurden festgenommen.