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Bei Auseinandersetzungen mit "örtlichen Gruppen" nahe Tel Hadid im Westen der mehrheitlich von Drusen bewohnten Provinz seien drei Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet und sieben weitere verletzt worden, erklärte die in Großbritannien ansässige Organisation. Zudem sei ein "örtlicher Kämpfer" getötet worden. Die Beobachtungsstelle erklärte, auch in der Provinzhauptstadt Sweida seien "Explosionen und Schüsse" zu hören gewesen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana beschuldigte drusische Gruppen, die dem Drusenführer Hikmat al-Hijri treu ergeben sind, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Sie hätten Regierungskräfte in Tal Hadid angegriffen, einen von ihnen getötet und mehrere andere verletzt. Nach Angaben der Beobachtungsstelle erlangten die Regierungstruppen nach den Zusammenstößen am Morgen die Kontrolle über Tal Hadid zurück. Ihre Angaben beruhen auf aus einem Netzwerk von Aktivisten an ort und Stelle, sie sind schwer überprüfbar.
Es waren die ersten Kämpfe seit Inkrafttreten einer Waffenruhe in der Provinz am 20. Juli. Zuvor hatte es zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinenstämmen in Sweida heftige Kämpfe gegeben. Regierungstruppen griffen auf Seiten der Beduinenstämme ein, Israel unterstützte die Drusen.
Bei der Gewalt starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 1400 Menschen. Auch nach Inkrafttreten der Waffenruhe bleibt die Lage höchst angespannt. Die Beobachtungsstelle und örtliche Vertreter werfen der Regierung in Damaskus eine Blockade der Provinz Suwaida vor.
Das Verteidigungsministerium in Damaskus teilte mit, dessen Truppen hätten kurdische Milizen davon abgehalten, in der Nähe von Manbij im Norden vorzurücken. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), angeführt von den Kurdenmilizen, hätten dort ein Dorf mit Raketen angegriffen und mehrere Menschen verletzt. Die Regierungstruppen hätten mit "präzisen Angriffen" reagiert. Die SDF warfen den Regierungstruppen dagegen vor, sie hätten "grundlos Wohngebiete angegriffen", die eigenen Truppen hätten sich verteidigt.
Der neuen Regierung unter Präsident Ahmed al-Sharaa ist es mehr als ein halbes Jahr nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad nicht gelungen, Stabilität in Syrien herzustellen. Mehrfach kam es zu größeren Gefechten, Terroranschlägen und Gewalt, darunter auch gegen die Minderheit der Alawiten an Syriens Mittelmeerküste.