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Trump kündigt Verdoppelung der Stahlzölle auf 50 Prozent an

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Aktualisiert
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Donald Trump bei der Ankündigung vor den Stahlarbeitern
©APA, GETTY IMAGES NORTH AMERICA, JEFF SWENSEN
US-Präsident Donald Trump will Zölle für die Einfuhr von Stahl in die Vereinigten Staaten von 25 auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln. Das kündigte Trump am Freitag (Ortszeit) vor Mitarbeitern eines Stahlbetriebs im US-Bundesstaat Pennsylvania an. Die zusätzlichen Gebühren für Einfuhren würden die US-Stahlindustrie stärken, sagte der Republikaner. Trump betonte, Zölle seien sein absolutes Lieblingswort. Die Umsetzung der Erhöhung soll am Mittwoch, 4. Juni, erfolgen.

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Das gelte auch für die von Trump wenig später auf seiner Plattform Truth Social angekündigte Verdoppelung von Zöllen auch auf Aluminium auf 50 Prozent. Die bisherigen Abgaben auf die Einfuhr von Stahl werden von der US-Regierung mit dem Schutz der nationalen Sicherheit begründet. Der Import von Stahlprodukten in die USA dürfte mit der Verdoppelung der Zölle schwieriger werden - und der Preis für Stahl in den USA dürfte mittelfristig steigen. Stahl wird unter anderem von der Industrie, etwa bei der Produktion von Autos, und am Bau gebraucht.

Auch Österreich ist von der Zollerhöhung betroffen. Aus der EU seien 2023 rund vier Millionen Tonnen in die USA exportiert worden, die wichtigsten Herkunftsländer eingeführter Stahlprodukte sind nach US-Angaben Kanada, Brasilien und Mexiko. Aluminium importieren die USA vor allem aus Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und Südkorea. Es war nicht sofort klar, ob es bei den erhöhten Zöllen Ausnahmen geben soll - etwa für Kanada und Mexiko, mit denen die USA eine nordamerikanische Freihandelszone bilden. Zuletzt gab es keine Ausnahmen.

Trump hat bereits zahlreiche andere Zölle angekündigt, angedroht oder bereits umgesetzt. Neben einer neuen Strafabgabe in Höhe von zehn Prozent des Warenwerts auf fast alle Importe hat er auch spezifische, höhere Zölle auf Einfuhren vieler Länder angekündigt. Davon sind auch große Handelspartner wie China und die Europäische Union betroffen.

Um die Rechtmäßigkeit vieler der von Trump angekündigten Zölle laufen aktuell verschiedene Prozesse, in denen noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen sind. Die zusätzlichen Abgaben auf die Einfuhr von Stahl sind davon aber nicht betroffen. Der Import von Stahlprodukten in die USA dürfte mit den höheren Zöllen noch schwieriger werden.

Viele der von Trump mit neuen Zöllen bedachten Handelspartner, darunter die Europäische Union, verhandeln bereits mit den USA, um durch neue Handelsabkommen Zölle zu vermeiden. Im Fall der EU hat Trump zuletzt angedrohte zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent des Warenwerts der Importe bis Anfang Juli ausgesetzt, um mehr Zeit für Verhandlungen zu lassen.

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