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Auf die Frage, ob er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesagt habe, die Ukraine müsse den gesamten Donbas an Russland abtreten, antwortete Trump: "Nein." Er fügte hinzu: "Ich glaube, Russland hat bereits 78 Prozent des Landes eingenommen."
Trumps Äußerungen folgten auf ein angespanntes Treffen mit Selenskyj am Freitag. Dabei habe Trump den ukrainischen Präsidenten zu Gebietsabtretungen gedrängt, berichteten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen. Die ukrainische Delegation sei von dem Gespräch "enttäuscht" gewesen. Trump habe zudem die von Kiew erhoffte Lieferung von Tomahawk-Raketen abgelehnt. US-Vizepräsident JD Vance sagte jedoch am Sonntagabend, eine endgültige Entscheidung über die Raketen sei noch nicht gefallen.
Zwei der Insider äußerten den Eindruck, Trump sei von seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag beeinflusst worden. Der Zeitung "Washington Post" zufolge schlug Putin darin einen Gebietstausch vor, bei dem die Ukraine die Regionen Donezk und Luhansk abtreten würde. Genau diesen Tausch hätten US-Vertreter Selenskyj am Freitag vorgeschlagen, sagte einer der Insider.
Aus ukrainischer Sicht wäre die Aufgabe der noch gehaltenen Teile von Donezk und Luhansk strategisch ein Akt des "Selbstmordes", da dies den Rest des Landes anfälliger für russische Angriffe machen würde, sagte einer der Insider. Das ukrainische Präsidialamt äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Die "Financial Times" hatte zuerst über Teile der Gespräche berichtet.