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Die kambodschanische Zeitung "Phnom Penh Post" sprach von einem "eklatanten Akt militärischer Aggression, der den Frieden und die Stabilität in Südostasien bedroht" und betonte, es handle sich um einen "unprovozierten Angriff auf kambodschanische Truppen." Die Zeitung "Bangkok Post" berichtete hingegen, kambodschanische Soldaten seien verantwortlich und hätten auch mit Raketenwerfern auf Thailand gezielt.
Ob es Verletzte gab, war zunächst unklar. Berichten zufolge sollen sich Menschen in der Region in Sicherheit gebracht haben, nachdem lautes Artilleriefeuer zu hören gewesen sei. Auf im Internet verbreiteten Videos waren Explosionen zu sehen und laute Schussgeräusche zu hören. Laut der Zeitung "Khaosod" soll es zu Vorfällen an sechs verschiedenen Orten gekommen sein. Einer ereignete sich demnach nahe der Ruinen des bekannten Khmer-Tempels Prasat Ta Muen Thom.
Erst kurz zuvor hatten beide Länder erklärt, ihre diplomatischen Beziehungen herabzustufen. Thailand rief seinen Botschafter aus Phnom Penh zurück und wies gleichzeitig den kambodschanischen Botschafter aus. Ende Juni hatte Thailand bereits die Grenzübergänge in sechs Provinzen geschlossen.
Seit der Kolonialzeit schwelt ein Streit über den genauen Verlauf der mehr als 800 Kilometer langen Grenze zwischen den beiden südostasiatischen Ländern. Zuletzt war der Disput eskaliert, nachdem es bereits Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen war. Dabei war ein kambodschanischer Soldat getötet worden.
Erst am Mittwoch waren mehrere thailändische Soldaten durch die Explosion von Landminen in der umstrittenen Region verletzt worden. Einer verlor der Armee zufolge ein Bein. Thailand wirft dem Nachbarland vor, die Minen erst kürzlich verlegt zu haben.