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Österreich erneut mit hoher Abgabenlast im OECD-Vergleich

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Österreich hat im OECD-Verlgeich eine hohe Abgabenlast
©APA, dpa, Karl-Josef Hildenbrand
Österreich weist im jährlichen OECD-Vergleich bei der Steuer- und Abgabenquote neuerlich den fünfthöchsten Wert auf. Der sogenannte "Steuerkeil" lag laut der am Dienstag veröffentlichten "Taxing Wages"-Studie der OECD im Jahr 2024 in Österreich bei 47 Prozent (durchschnittlicher alleinstehender Arbeitnehmer). Der Keil repräsentiert die Differenz zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst (der dem Arbeitnehmer nach Abzug von Steuern und Abgaben bleibt).

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Im Schnitt der 38 OECD-Länder lag der Wert bei 34,9 Prozent (2023: 34,8). Gegenüber dem Vorjahr sank der Steuerkeil in Österreich damit minimal: 2023 lag er noch bei 47,2 Prozent.

Deutlich weiter im Mittelfeld liegt Österreich bei verheirateten Alleinverdienerpaaren mit zwei Kindern: Hier beträgt der Steuerkeil 32,7 Prozent (2023: 32,8) (OECD-Schnitt: 25,7 Prozent), was nach 2023 erneut die elfthöchste Steuer- und Abgabenbelastung innerhalb der OECD für diese Gruppe bedeutet.

Bei verheirateten Doppelverdienerpaaren lag der österreichische Keil bei 37.4 und damit an achter Stellt (2023: 40,6), jener im OECD-Durchschnitt lab bei 29,5. Der Steuerkeil für Personen bzw. Haushalte mit Kindern ist im Allgemeinen niedriger als jener von Einzelpersonen ohne Kinder, da viele der OECD-Länder Haushalten mit Kindern einen Steuervorteil bzw. Geldleistungen gewähren.

Größer als in Österreich war der Keil 2023 laut der "Taxing Wages 2022"-Studie für Alleinverdiener ohne Kinder nur in Belgien (52,6 Prozent), Deutschland (47,9), Frankreich (47,2) und Italien (47,1). Hinter Österreich lagen Slowenien (44,6), die Slowakei (42,6), Finnland (41,9), Lettland (41,7) und Schweden (41,5). Unter dem OECD-Schnitt lagen etwa Japan (32,6) und die USA (30,1) - deutlich darunter Korea (24,7), Israel (23,9) und die Schweiz (22,9), die wie schon im Vorjahr den fünftniedrigsten Wert innerhalb der OECD-Länder aufwies.

Die Durchschnittslöhne und Einkommen nach Steuern erholten sich laut dem Bericht im Jahr 2024 in der OECD. In den Jahren 2022 und 2023 waren die Reallöhne in der Mehrzahl der OECD-Länder hingegen gesunken.

Die der wirtschaftsliberale Think Tank Agenda Austria verwies angesichts der Zahlen auf eigene Berechnungen, wonach dem österreichischen Durchschnittsverdiener pro Monat 340 Euro mehr netto übrig blieben würden, wenn Österreich dieselbe Steuer- und Abgabenbelastung wie Schweden hätte. Würde man Dänemark als Beispiel hernehmen, wären es laut Agenda Austria 661 Euro netto mehr im Monat.

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