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Mohammed al-Sinwar war seinem international bekannteren Bruder Yahya Sinwar nachgefolgt, dem Drahtzieher des Hamas-Überfalls auf israelisches Grenzgebiet, bei dem im Oktober 2023 über tausend Israelis getötet oder verschleppt wurden.
Mohammed al-Sinwar war bereits Anfang Mai Ziel eines israelischen Angriffs auf ein Krankenhaus im Gazastreifen gewesen. Netanyahu hatte vergangene Woche erklärt, er sei wahrscheinlich tot. Am Mittwoch sagte der Ministerpräsident im Parlament: "In den letzten zwei Tagen haben wir eine dramatische Wende hin zu einer vollständigen Niederlage der Hamas erlebt."
Er wies darauf hin, dass Israel auch "die Kontrolle über die Lebensmittelverteilung" übernommen habe. Dies wird von den Vereinten Nationen (UNO) und vielen Staaten kritisiert. Vertreter der UN befürchten, die Lebensmittelverteilung führe dazu, die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Die Hilfen sind in den vergangenen Tagen angelaufen. Dabei kam es zu Tumulten. Es sollen auch Menschen ums Leben gekommen sein.
Eine Friedenslösung ist derzeit nicht in Sicht. Das israelische Militär hatte trotz laufender Bemühungen um ein Ende der Kämpfe und um die Freilassung israelischer Geiseln im März die Waffenruhe mit der Hamas beendet und inzwischen eine neue Offensive gestartet. Kriegsziel ist laut der israelischen Regierung die Vernichtung der Hamas und die Befreiung der Geiseln. Ausländische Kritiker des israelischen Vorgehens befürchten aber, Israel wolle die Palästinenser aus dem Gazastreifen vertreiben.
Der Krieg brach am 7. Oktober 2023 mit dem Überfall der Hamas auf Israel aus. Die Hamas-Kämpfer töteten etwa 1.200 Menschen, über 250 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Nach palästinensischen Angaben sind durch israelische Angriffe bisher über 53.000 Menschen getötet worden. Mehr als zwei Millionen Palästinenser wurden aus ihren Heimen vertrieben.