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Israel setzt Luftangriffe in Syrien fort

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Wieder israelische Drohnen in der syrischen Provinz Sweida im Einsatz
©AFP, APA, BAKR ALKASEM
Trotz einer vereinbarten Waffenruhe hat Israel seine Luftangriffe im benachbarten Syrien laut Aktivisten am Montag wieder aufgenommen. Israel habe wichtige Straßen zwischen mehreren Dörfern in der südlichen Provinz Sweida mit Kampfflugzeugen und Drohnen bombardiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Israelische Hubschrauber hätten zudem Hilfsgüter abgeworfen. Israels Militär äußerte sich zunächst nicht, will aber die Berichte zu prüfen.

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Seit dem Ausbruch von Kämpfen in Syrien zwischen ethnischen und religiösen Gruppen hat Israel mehrfach Ziele in Sweida und in der Hauptstadt Damaskus bombardiert. Israel will damit nach eigener Aussage die Minderheit der Drusen in Syrien schützen, verfolgt mit den Angriffen aber auch andere strategische Interessen. Im südlichen Syrien kämpften zuletzt drusische Milizen gegen sunnitische Stammesgruppen, die von der islamistischen Führung in Damaskus unterstützt werden. Menschenrechtsaktivisten zufolge wurden mehr als 1.100 Menschen getötet. Etwa die Hälfte der Todesopfer stammte aus der mehrheitlich von Drusen bewohnten Provinz.

Eigentlich wurde am Samstag eine Waffenruhe zwischen Israel und Syrien verkündet, die von den USA und der Türkei unterstützt wird. Nach Darstellung des US-Sondergesandten für Syrien, Thomas Barrack, einigten sich "alle Konfliktparteien" auf eine "Pause und Einstellung der Feindseligkeiten" mit Beginn am späten Sonntagnachmittag.

Die israelische Armee hat ihre militärischen Aktivitäten seit dem Sturz von Langzeit-Machthaber Bashar al-Assad Ende des Vorjahres auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet. Das britische Projekt ACLED, das Daten aus Konfliktgebieten auswertet, zählte allein seit dem Sturz Assads mehr als 280 israelische Angriffe in Syrien. ACLED spricht von einem "anhaltenden Militäreinsatz" Israels in Syrien. Israel hat auch Truppen in die von der UNO kontrollierte Pufferzone zwischen den beiden Ländern und auf syrisches Staatsgebiet verlegt.

Seit die neue Regierung von Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa in Damaskus die Macht übernahm, gab es Anzeichen auf eine mögliche Annäherung mit Israel. Dabei gab es unter US-Vermittlung Versuche, die Nachbarn etwa an der gemeinsamen Grenze zur Zusammenarbeit zu bewegen. Die neuen Angriffe Israels - darunter im Damaszener Machtzentrum - zeigen, dass die beiden Länder von solchen Schritten weit entfernt sind.

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