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Insgesamt verfügt die Islamische Republik über mehr als 400 Kilogramm an hoch angereichertem Uran. Grossi wies darauf hin, dass Isfahan, Fordo und Natanz im Zuge der Angriffe durch Israel und die USA im vergangenen Juni massiv beschädigt worden waren. IAEA-Inspektoren würden dort erst dann Zugang erhalten, "wenn Iran darin ein nationales Interesse sieht".
Das Uran würde für mehrere Atomwaffen ausreichen, wenn es zu einem noch höheren Reinheitsgrad angereichert würde. Teheran bestreitet, solche Waffen bauen zu wollen. Wegen dieses Uran-Vorrats habe sich aber die Sorge um potenzielle Atomwaffen im Iran auch nach den Angriffen "nicht völlig aufgelöst".
Der IAEA-Generaldirektor sprach sich für eine friedliche Lösung des Atomstreits aus. Die Gewaltanwendung könne nicht ungeschehen gemacht werden. "Sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, erspart uns aber die Gefahr einer weiteren Runde von Bombardements und Angriffen", sagte er. Es sei ermutigend, dass US-Präsident Donald Trump zuletzt von der Möglichkeit einer diplomatischen Lösung gesprochen habe.
Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Nachdem die USA in der ersten Amtszeit von Präsident Trump aus dem Pakt ausgestiegen waren, hielt Teheran die Beschränkungen nicht mehr ein. Deshalb wurden Ende September auf Initiative von Deutschland, Frankreich und Großbritannien UNO-Sanktionen gegen den Iran reaktiviert.
Director General of the International Atomic Energy Agency (IAEA) Rafael Grossi attends a session of the World Atomic Week international forum, dedicated to the global nuclear industry, in Moscow on September 25, 2025. (Photo by Evgenia Novozhenina / POOL / AFP)