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Kickl ist unverzichtbar für die FPÖ

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Herbert Kickl

©IMAGO / SEPA.Media

In den Ländern mag sich die Begeisterung über den Parteichef in Grenzen halten. Man weiß jedoch, was er bringt. Und ihm ist klar, wie er zu einer zweiten Chance aufs Kanzleramt kommen könnte

Analyse der Woche

Ausgerechnet in Salzburg findet an diesem Samstag ein Bundesparteitag der FPÖ statt. Herbert Kickl, der Obmann, hat nicht viele Leute in den eigenen Reihen, die ihn öffentlich kritisieren, wenn sie meinen, dass es notwendig ist. Marlene Svazek, die Gastgeberin am Samstag, gehört zu denen, die es tun. Salzburgs Landeshauptfrau-Stellvertreterin hat im Frühjahr seiner Behauptung widersprochen, dass die blau-schwarzen Regierungsverhandlungen nur an der ÖVP gescheitert seien: Sie hat auch Kompromisslosigkeit seinerseits geortet.

Es hat Kickl und der FPÖ das Kanzleramt gekostet. Eigentlich unverzeihlich. Er hat es jedoch überlebt: Svazek und andere Landesparteiobleute, die ihm dis­tanziert gegenüberstehen, wie der Oberösterreicher Manfred Haimbuchner, wissen, was er bringt: Stimmen. liche von Kickl: Er hat die Themenhoheit Österreichweit profitieren Freiheitder Partei ausgeweitet. Zusätzlich zu Menschen, die Migration und die EU ablehnen, hat er viele gewonnen, für die Coronamaßnahmen eine einzige Zumutung waren; oder die in jeglicher Unterstützung der Ukraine eine Neutralitätsverletzung sehen; oder die Abstiegsängste haben und sich von Regierenden allein gelassen fühlen. Das ist unbezahlbar für die FPÖ: Es führt zu Wahlerfolgen auf allen Ebenen.

Das Kanzleramt hat Nachrang: In den Ländern sind die Potenziale noch nicht ausgeschöpft. Zusätzlich zur Steiermark hat die Partei Chancen, die Führung in Oberösterreich zu übernehmen, wo 2027 gewählt wird. Im Übrigen regiert sie in Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg zumindest schon als „Juniorpartnerin“ einer ÖVP mit, die verunsichert ist und sich daher nach ihr ausrichtet.

Das ist auch das, was Kickl auf Bundesebene kompromisslos bleiben lässt: Gerade das beschert ihm Zuspruch, trägt dazu bei, dass die FPÖ mit 35 Prozent zurzeit so weit vorne liegt, dass es für die ÖVP (21,5 Prozent) viel schwieriger werden würde als im März, eine Koalition gegen sie zu bilden, um ihn als Kanzler zu verhindern.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 39/2025 erschienen.

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