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Die russischen Truppen in der Ukraine kamen zuletzt schneller voran als zuvor. Trotzdem brauchten sie in den vergangenen Monaten etwa fünf bis sechs Tage, um ein Gebiet dieser Größe zu erobern.
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete am Mittwoch zudem die Einnahme zweier weiterer Dörfer in der ostukrainischen Region Donezk. Die Ortschaften "Suworowo und Nikanoriwka (...) wurden befreit", erklärte das Ministerium in den Onlinemedien. Die Dörfer liegen in der Nähe der ehemaligen Bergbaustadt Dobropillja, die von der ukrainischen Armee gehalten wird.
Das Vorrücken der russischen Armee erfolgt kurz vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin im US-Staat Alaska am Freitag zu Beratungen über den Ukraine-Krieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nicht eingeladen. Gespräche über eine Waffenruhe in dem seit dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg waren bisher gescheitert.
Moskau verlangt von Kiew, die vier von Russland teilweise besetzten ostukrainischen Regionen Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson sowie die von Russland annektierte Halbinsel Krim vollständig abzutreten und zudem auf westliche Militärhilfe und einen NATO-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Forderungen als unannehmbar zurück.
Unterdessen traf Selenskyj für seine Teilnahme an den geplanten Ukraine-Videokonferenzen unter anderem mit Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz und Trump in Berlin ein. Bei dem virtuellen Gipfel Mittwochnachmittag soll das Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska am Freitag vorbereitet werden.
Bei den Gesprächen solle es "unter anderem um weitere Handlungsoptionen gehen, um Druck auf Russland zu erzeugen", hatte Deutschlands Regierungssprecher am Montag erklärt. Geplant sind demnach unterschiedlich zusammengesetzte Gesprächsrunden, an denen auch die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Finnlands, Italiens und Polens teilnehmen sollen.
Ebenfalls angekündigt wurden EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, NATO-Generalsekretär Mark Rutte sowie US-Vizepräsident JD Vance. Im Anschluss wollte Merz am Nachmittag in Berlin die Presse informieren.
Im Vorfeld des Gipfels bekräftigte Russland seinen Anspruch auf vier ukrainische Regionen. Moskaus Haltung zur Beendigung des Krieges sei konstant, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Alexei Fadajew. Die von Präsident Putin im Juni 2024 dargelegte Position habe sich nicht geändert.
Putin hatte damals den vollständigen Abzug der ukrainischen Truppen aus vier Regionen des Landes gefordert, die Russland für sich beansprucht. Nicht alle werden vollständig von russischen Truppen kontrolliert. Trump hatte im Vorfeld seiner Begegnung mit Putin Gebietsveränderungen ins Gespräch gebracht.