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Soldaten hätten bei einem nächtlichen Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen, die unter vollständiger Kontrolle der israelischen Armee steht, Warnschüsse abgegeben, "um mehrere Verdächtige am Näherkommen zu hindern". Der Vorfall habe sich etwa einen Kilometer von der Ausgabestelle für die Hilfsgüter entfernt ereignet. Die umstrittene GHF, eine private Organisation mit US-amerikanischer Unterstützung und israelischer Billigung, erklärte, es habe keine Fälle von Todesopfern oder Verletzten an ihrer Verteilstelle und in der Umgebung gegeben.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich "entsetzt" über Berichte, wonach im Gazastreifen Palästinenser bei der Suche nach Hilfe verletzt oder getötet wurden. "Es ist inakzeptabel, dass Palästinenser ihr Leben für Lebensmittel riskieren", erklärt Guterres. Er fordert eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle. Den Vereinten Nationen zufolge sind die meisten der gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen von Hunger bedroht, nachdem Israel elf Wochen lang die Hilfslieferungen in das abgeriegelte und weitgehend zerstörte Gebiet blockiert hatte.
Im Gazastreifen sind unterdessen nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde in den vergangenen 24 Stunden 51 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. 500 Menschen seien verletzt worden. Mindestens 16 der Opfer seien am Montag in einem Haus in Jabalia im Norden des Gazastreifens ums Leben gekommen. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben nicht.
Seit Beginn des Krieges wurden nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen mehr als 54.000 Männer, Frauen und Kinder durch israelische Angriffe getötet.