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Ganz unerheblich sind die Ranking-Platzierungen nicht: Seit einigen Jahren ist in der Forschungsstrategie das Ziel verankert, bis 2030 zwei heimische Hochschulen in die Top 100 zu bringen.
Unrealistisch ist das nicht mehr: Vor acht Jahren lag die Uni Wien noch auf Platz 165. Dann folgte zunächst ein Auf und Ab und seit 2021 ein kontinuierlicher Aufstieg bei den Platzierungen. Zurückzuführen war das zunächst vor allem auf eine Verbesserung in den Forschungsindikatoren, mittlerweile erzielt man auch bessere Werte in der Lehre (durch bessere Betreuungsverhältnisse und mehr Doktoratsabschlüsse) und bei Industriekooperationen (durch mehr Einnahmen aus angewandter Forschung).
"Diese sensationelle Platzierung ist das Ergebnis einer langjährigen, strategischen Ausrichtung, die Universität Wien als internationale Spitzenuniversität zu positionieren", meinte Rektor Sebastian Schütze in einer Aussendung. "Das Ranking spiegelt unsere Exzellenz in Lehre und Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften wie in den Natur- und Lebenswissenschaften gleichermaßen."
Aber nicht nur die Uni Wien konnte zulegen: Die Medizin-Uni Wien schaffte es auf Platz 181 (Vorjahr: 201-250, ab Platz 201 wird nur mehr in Ranggruppen gerankt, Anm.). Die Medizin-Uni Innsbruck verbesserte sich von den Plätzen 251-300 auf 201-250, die Medizin-Uni Graz hielt sich in der Ranggruppe von 201-250.
Im neuen Ranking zählt auch die nach Wien übersiedelte Central European University (CEU) mittlerweile als österreichische Universität. Sie stieg heuer nach einigen Jahren, in denen sie nicht gerankt wurde, wieder in der Ranggruppe 251-300 ein. Die meisten anderen österreichischen Unis blieben auf ihren Vorjahresplatzierungen: Die Uni Innsbruck klassierte sich in der Ranggruppe 301-350, die Uni Linz auf 401-500, die Uni Graz auf 501-600, die TU Graz und die Uni Salzburg auf 601-800 und die Montanuni Leoben auf 801-1000. Einzig die Uni Klagenfurt rutschte von 501-600 auf 601-800 ab.
"Österreich ist ein sicherer Hafen für freie Forschung und ein ausgezeichneter Ort für Wissenschaft", meinte Wissenschaftsministerin Eva Maria Holzleitner (SPÖ) in einer Aussendung. "Das Ergebnis ist ein starkes Signal für Studierende, Forschende und Lehrende in Österreich und darüber hinaus."
Platz eins des "Times"-Rankings geht bereits zum zehnten Mal in Folge an die University of Oxford (Großbritannien). Auf Platz zwei folgt das Massachusetts Institute of Technology (MIT), auf Platz drei finden sich ex aequo die Princeton University (USA) und die University of Cambridge (Großbritannien). Beste kontinentaleuropäische sowie deutschsprachige Hochschule ist die ETH Zürich (Schweiz) unverändert auf Platz elf, beste deutsche die TU München auf Platz 27.
Für das Ranking wurden 18 Indikatoren aus den Bereichen Lehre (v.a. Reputations-Umfrage, Betreuungsrelationen; Gewichtung: 29,5 Prozent), Forschungsumfeld (v.a. Reputations-Umfrage; Gewichtung: 29 Prozent), Forschungsqualität (v.a. Zitierungen; Gewichtung: 30 Prozent), Internationalisierung (Anteil an ausländischen Studenten und Wissenschaftern, internationale Kooperationen; Gewichtung: 7,5 Prozent) und Kooperationen mit der Wirtschaft (Drittmittel, Patente; Gewichtung: vier Prozent) herangezogen.