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Eine Granate sei im Umkreis von 20 Metern und drei seien im Umkreis von etwa 100 Metern um UNO-Personal und -Fahrzeuge eingeschlagen. Das israelische Militär sei im Voraus über die Räumarbeiten in dem Gebiet südöstlich des Dorfes Marwahin informiert worden.
Vergangene Woche hat der UNO-Sicherheitsrat den Friedenseinsatz im Libanon einstimmig bis Ende 2026 verlängert. Danach soll ein einjähriger geordneter und sicherer Abbau und Abzug der Truppen beginnen. UNIFIL wurde 1978 installiert und patrouilliert an der Südgrenze des Libanon zu Israel.
Aktuell gehören der UNIFIL knapp 10.000 Soldaten an. Größte Truppensteller sind Indonesien, Indien, Ghana, Italien und Nepal. Seit einem Beschluss des Nationalrates vom Oktober 2011 sind auch rund 160 Bundesheer-Soldaten und Soldatinnen Teil der Truppe. Die Österreicher sind primär für logistische Einsätze wie Transporte, die Bergung und das Instandsetzen von UNO-Fahrzeugen, Treibstoffversorgung und Lagerhaltung zuständig. Außerdem betreiben sie die Feuerwehr des UNIFIL-Hauptquartiers im südlibanesischen Naqoura. Insgesamt sind Soldatinnen und Soldaten aus mehr als 40 Ländern Teil von UNIFIL.
Nach Kämpfen rund um den Gaza-Krieg gilt seit Ende November zwischen Israel und der pro-iranischen, libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah eine Waffenruhe. Beide Seite werfen einander regelmäßig Verstöße vor. Israel greift nahezu täglich weiter im Nachbarland an. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erklärte in Reaktion auf den "aktuellen Angriff" und mit Blick auf das absehbare Ende der UNIFIL-Mission: "Wenn unsere Truppen rausgehen, werden andere das Vakuum füllen und wir verlieren jegliche Kontrolle. Fakt ist - die Stabilität des Libanon ist entscheidend für die Sicherheit Europas und damit auch für Österreich." Deshalb müsse man sich innerhalb der EU dringend "mit der Frage auseinandersetzen, wie wir ab 2027 im Nahen Osten fortfahren".