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Bericht: Elf Tote nach Angriff Israels in Gaza-Stadt

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Bei einem Luftangriff Israels im Gazastreifen sind laut einem palästinensischen Medienbericht am Freitag mindestens elf Zivilisten getötet worden. Es sei eine Zeltstadt für Kriegsvertriebene im Zentrum der Stadt Gaza getroffen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA unter Berufung auf eigene Korrespondenten im abgeriegelten Küstengebiet. Mehrere weitere Menschen erlitten Verletzungen, hieß es. Der Bericht ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als 20 Monaten wurden nach Angaben der von der militanten Palästinenserorganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 56.300 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Diese Angaben machen keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Kombattanten.

Auslöser des Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.

US-Präsident Donald Trump rechnet unterdessen mit einer Waffenruhe im Gaza-Krieg in der kommenden Woche. Man sei nahe dran, er habe erst kürzlich mit einigen Beteiligten gesprochen, sagte Trump - wohl mit Blick auf laufende Vermittlungsbemühungen. Auf die Frage eines Journalisten, wie nahe man einer Waffenruhe im Gaza-Krieg sei, sagte der Präsident im Weißen Haus: "Wir denken, dass wir innerhalb der nächsten Woche eine Waffenruhe bekommen." Trump nannte dazu keine weiteren Details. Es blieb daher unklar, worauf sich seine optimistische Aussage stützte.

Die Vermittler Katar und Ägypten bemühen sich seit langem, eine neue (dritte) Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu vereinbaren. Im Rahmen einer solchen Vereinbarung sollen auch die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freikommen und viele palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

UNO-Generalsekretär António Guterres mahnte angesichts der humanitären Notlage im Gazastreifen eine sofortige Feuerpause ein. Die vor wenigen Tagen erzielte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran gebe "Anlass zur Hoffnung", sagte Guterres am Freitag (Ortszeit) in New York. Nun sei es an der Zeit, den "politischen Mut" für eine Waffenruhe auch in Gaza aufzubringen. "Menschen werden getötet, nur weil sie versuchen, sich und ihre Familien zu ernähren", beklagte der Portugiese und bezog sich damit indirekt auf die von der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in Gaza betriebenen Verteilzentren für humanitäre Hilfe. Nach UNO-Angaben sollen im Umfeld der Essensverteilung der GHF seit Ende Mai mindestens 410 Palästinenser getötet worden sein.

"Die Suche nach Nahrung darf niemals ein Todesurteil sein", sagte Guterres. Jede Operation, die "verzweifelte Zivilisten in militarisierte Zonen leitet", sei unsicher. Die GHF ist eine von Israel und den USA unterstützte Stiftung. Israel hatte sie nach einer wochenlangen Totalblockade des abgeriegelten Gazastreifens ins Spiel gebracht, um die Verteilung von Hilfsgütern durch die UNO und andere Organisationen zu umgehen. Es müsse einen uneingeschränkten, sicheren und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe geben, sagte Guterres. "Es ist Zeit für eine sofortige Waffenruhe in Gaza".

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