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BBC wegen "irreführender" Gaza-Doku sanktioniert

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Es gab "ernstzunehmende Fehler" in der Produktion
©AFP, APA, BASHAR TALEB
Die britische Medienaufsicht hat den Rundfunksender BBC wegen einer Dokumentation über den Gazastreifen sanktioniert, deren Kinder-Erzähler sich nach der Veröffentlichung als Sohn eines ehemaligen stellvertretenden Hamas-Ministers entpuppte. Die Dokumentation habe einen schwerwiegenden Verstoß gegen den Rundfunkkodex dargestellt, da sie das Potenzial gehabt habe, das hohe Vertrauen von Zuschauern in eine faktenbasierte Sendung der BBC über den Gazakrieg zu untergraben.

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Das erklärte die Aufsichtsbehörde Ofcom am Freitag. Die Medienaufsicht bezeichnete die Dokumentation als "irreführend". Die BBC müsse als Strafmaßnahme zu einem späteren Zeitpunkt eine Erklärung der Aufsichtsbehörde senden.

Die BBC erklärte, die Entscheidung der Medienaufsicht zu akzeptieren. Die Dokumentation, die zunächst im Februar ausgestrahlt worden war, habe die Position des Erzählers nicht offengelegt. "Wir haben uns dafür entschuldigt und wir akzeptieren die Entscheidung von Ofcom in Gänze", erklärte der Sender. Sobald der Wortlaut der Stellungnahme und das Sendedatum feststünden, werde die Sanktion umgesetzt, erklärte die BBC.

Der Rundfunksender hatte sich zuvor bereits für "ernstzunehmende Fehler" in der Produktion der Dokumentation "Gaza: How To Survive A Warzone" (zu deutsch: Gaza: Wie man ein Kriegsgebiet überlebt) entschuldigt und die Dokumentation von seiner Plattform genommen. Die BBC betonte, die Schuld an den "inakzeptablen" Fehlern mit der britischen Produktionsfirma Hoyo Films zu teilen.

Bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 hatten die radikalislamische Hamas und verbündete Milizen nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. In den zwei sich anschließenden Kriegsjahren wurden nach Angaben der Hamas-Behörden im Gazastreifen mehr als 67.900 Menschen getötet.

Trucks carrying aid provided by the World Food Programme (WFP) drive on a road in Deir el-Balah in the central Gaza Strip on October 15, 2025, amid a US-brokered ceasefire and hostage exchange between Israel and Palestinian factions in the besieged territory. On August 22, the United Nations declared a famine in Gaza, the first in the Middle East, after experts warned 500,000 people faced a "catastrophic" threat. (Photo by Bashar TALEB / AFP)

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