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Ein günstiger Zeitpunkt für die Anhebung des Pensionsalters

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©IMAGO / McPHOTO

Seit dem vergangenen Jahr müssen Frauen zunehmend länger arbeiten. Die größten Befürchtungen haben sich zerschlagen. Es bleibt jedoch ein Problem.

Faktum der Woche

Die Bedenken sind groß, wenn es um die Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters geht: Ältere würden keinen Job finden, man würde nur noch mehr Arbeitslosigkeit produzieren als es ohnehin schon gebe, lautet eine der Befürchtungen.

Ist es wirklich so? Seit Anfang des vergangenen Jahres wird das Pensionsantrittsalter von Frauen, das ursprünglich 60 betragen hat, allmählich an jenes von Männern herangeführt: Pro Kalenderjahr wird es um sechs Monate angehoben. Derzeit liegt es bei 61 Jahren. 2033 werden die angepeilten 65 Jahre erreicht sein.

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 © Waltl Grafik

Die bisherigen Entwicklungen wirken positiv, wenn man davon ausgeht, worum es geht: Zur Sicherheit des Pensionssystems ist es nicht nur wichtig, dass möglichst viele Menschen möglichst lange arbeiten müssen, sondern auch können, also einen Job haben. Und genau das scheint in einem hohen Ausmaß der Fall zu sein. Die Zahl der unselbstständig erwerbstätigen Frauen im Alter von 60 bis 64 hat sich in den vergangenen zwei Jahren beinahe verdoppelt und ist auf knapp 80.000 gestiegen. Das ist Daten des Arbeitsmarktinformationssystems (AMIS) zu entnehmen.

Es ist einerseits bemerkenswert: Die Wirtschaftslage ist übel. Österreich bringt erst eine Rezession hinter sich und ist weit entfernt von einem Boom. Günstig für den Arbeitsmarkt und hier auch für Ältere ist andererseits jedoch dies: Es gibt immer weniger 20- bis 64-Jährige. Sie werden daher zunehmend gebraucht.

Alles gut? Nein: Neben der Zahl der erwerbstätigen Frauen ab 60 ist in den vergangenen zwei Jahren auch die der arbeitslosen stark gestiegen. Die Arbeitslosenquote belief sich bei ihnen zuletzt aufleicht überdurchschnittliche 7,4 Prozent. Und laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Soll heißen: Verstärkte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Ältere bleiben unverzichtbar.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 45/2025 erschienen.

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