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"Die Gitarre ist derzeit prominent und hat jetzt ihren Platz", hatte Fiio nach seinem Auftritt im Sommer bei Lido Sounds in Linz festgehalten. "Ob das immer so bleiben wird, weiß ich nicht. Ich will das flexibel halten, es ist ja ein schönes Gefühl, wenn ich mich nicht auf etwas beschränken muss. Ich mag den Synthesizer genauso. Es ist eher ein Gefühl, es kommt auf die Energie an, nicht auf die Instrumentierung."
An "Athena" hat Fiio länger gearbeitet und kurz vor der Fertigstellung noch eine Änderung vorgenommen, "die sehr wichtig war". Eine Ballade fehlte nämlich: "Die Leute assoziieren Fiio recht schnell mit so einem freien Lebensgefühl, Uptempo und tanzbar. Das habe ich auch immer probiert zu transportieren. Aber ja, es gibt auch traurige Thematiken und emotionale Schwere, die man in Songs verpacken muss. Das habe ich getan." Der dramatische Titelsong "Athena" transportiert somit diese angesprochene Traurigkeit.
Die Produktion versteht sich als Album im klassischen Sinn. Fiio meint, dass sich viele Leute derzeit "überstimuliert" und "überkonsumiert" fühlen. Komplexere Produkte - "dazu zähle ich auch das Album mit einem roten Faden" - kommen da gerade recht. "Wo sich die Leute denken, das hat Tiefe, da kann man ein bisserl Zeit verbringen. Das ist wie Filmschauen."
"Athena" hätte er gerne selbst mit 18 gehört, so Fiio. "Da war ich irgendwie dazwischen - die Schule fertig, was soll ich jetzt machen? Man ist am Papier erwachsen, fühlt sich aber noch nicht so. Da habe ich viel Musik entdeckt. Da sucht man nach Eskapismus und Verständnis. Dafür ist das Album sehr gut. Und wenn man sich nicht mehr in dieser Phase befindet, fühlt man sich beim Anhören nostalgisch an sie erinnert."
Ganz am Anfang, mit 18 in einer Band, sang Fiio noch auf Englisch. "Ich glaube, das war aus Selbstschutz." Die Sprachbarriere ist mittlerweile gefallen. "Desto authentischer die Songs das widerspiegeln, wie ich spreche, desto mehr sind sie ein Ausdruck von mir selbst."
(S E R V I C E - Fiio auf Instagram: www.instagram.com/findetfiio)
