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Rap-Gruppe Kneecap darf nicht beim Sziget-Festival auftreten

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Ungarn belegt umstrittene Rap-Gruppe Kneecap mit Einreiseverbot
©AFP, APA, OLI SCARFF
Ungarische Behörden haben der irischen Rap-Gruppe Kneecap die Einreise für einen Auftritt beim Sziget-Festival (6.-11. August) untersagt. Sie werfen der Band antisemitische Hassreden und Lobeshymnen auf die militante Hamas vor, wie ein Regierungssprecher am Donnerstag mitteilte. Die Gruppe aus Belfast hat mit pro-palästinensischen Botschaften während ihrer Auftritte in den vergangenen Monaten für Kontroversen gesorgt.

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Frontmann Liam Óg Ó hAnnaidh, bekannt unter dem Pseudonym Mo Chara, warf beim englischen Glastonbury Festival Israel Kriegsverbrechen vor. Bei einem Konzert in London hatte er wiederum eine Hisbollah-Fahne gezeigt und "Hoch Hamas, hoch Hisbollah" gesagt. Der Musiker musste deswegen vor Gericht.

Die Gruppe wurde in Ungarn mit einem dreijährigen Einreiseverbot belegt. Begründet wird dieser Schritt wegen "antisemitischer Hassrede und offenem Lob für Hamas und Hisbollah", wie Regierungssprecher Zoltan Kovacs auf X schrieb. Ihre Einreise würde "die nationale Sicherheit ernsthaft gefährden". Vonseiten Kneecaps gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Band hatte zuvor betont, dass ihre Mitglieder weder Hamas noch Hisbollah unterstützen und "alle Angriffe auf Zivilisten stets" verurteilen.

Die ungarische Regierung hatte die Festivalorganisatoren aufgefordert, Kneecap aus dem Programm des einwöchigen Festivals zu streichen, das jedes Jahr mehrere hunderttausend Musikliebhaber auf eine Donauinsel lockt. Mehr als 150 Künstler und Kulturschaffende, darunter der Oscar-prämierte Regisseur László Nemes Jeles, haben eine Petition gegen die Teilnahme von Kneecap unterzeichnet.

Die Organisatoren des Sziget bezeichneten das Einreiseverbot als "beispiellosen Schritt, den wir für unnötig und bedauerlich halten". "Die Werte des Sziget Festivals besagen, dass wir Hassreden verurteilen und gleichzeitig das Grundrecht auf künstlerische Meinungsfreiheit für alle Künstler garantieren. Cancel Culture und Kulturboykotte sind keine Lösung", hieß es. Heuer treten bei der Veranstaltung u.a. Post Malone, Shawn Mendes und Charli XCX auf.

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