Am 20.August 2074 werde ich sterben. Sagt das Internet. Genauer: sagt die Website Population.io. Dort kann man sich anschauen, was die vielen Statistiken für das Leben des Einzelnen bedeuten. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass man mit 26 Jahren global betrachtet schon lange nicht mehr jung ist. 44Prozent der Weltbevölkerung, also fast die Hälfte, sind jünger als ich. Falls Sie das ein bisschen deprimierend finden, dann kann ich das wirklich gut nachvollziehen und rate Ihnen: Schauen Sie lieber nicht nach, welche Zahl da bei Ihnen steht.
Die gute Nachricht: Österreich ist ein ziemlich altes Land, hier sind nur 28Prozent der Menschen jünger als ich. Würde ich meinen nächsten Geburtstag mit all jenen feiern, die in derselben Stunde wie ich auf die Welt gekommen sind, dann müsste ich über 14.000 Menschen einladen. Am selben Tag waren es sogar 337.177 Neugeborene. Das entspricht in etwa der gesamten Bevölkerung von Vorarlberg.
Und am 20.August 2074 ist es dann also mit mir vorbei, statistisch gesehen. Das ist ein Montag– den Tag mochte ich eh nie. Schade jedenfalls, denn so werde ich das 100-jährige Jubiläum vom legendären Córdoba-Triumph um vier Jahre verpassen. Wäre ich eine Frau, dann würde es sich ausgehen. Dann würde ich nämlich sechs Jahre später sterben, am 23. Juli 2080.