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"Wir brauchen so viel aufmunterndes Zeug wie möglich. Denn die Zeiten sind hart, da ist es - denke ich - gut, positive Botschaften zu haben", sagt Adams im Interview der Deutschen Presse-Agentur über die Lieder auf seiner neuen Platte, die an diesem Freitag auf den Markt kommt.
Zehn Songs sind darauf zu hören, eingängige Rocksongs und Balladen, wie man sie von Adams kennt - darunter die Single-Auskopplungen "Make Up Your Mind" und "Never Ever Let You Go".
Besonders bezeichnend für das, was Adams sagen will, ist "A Little More Understanding", das auch schon als Single erschienen ist. "Take a walk in my shoes and I'll take a walk in your shoes. You know, we all could use a little more understanding", heißt es darin. Ein Appell für mehr gegenseitiges Verständnis und dafür, dass jeder andere Wege geht und eine eigene Sicht auf die Dinge hat.
"Ich glaube, dass es immer noch sehr viel Mitgefühl gibt, das ist ja nicht verschwunden. Es hat nur eine Verlagerung bei denen gegeben, die die Welt regieren und das bringt Veränderungen mit sich", sagt der Singer-Songwriter im dpa-Interview. "Ich glaube, dass manche Leute daran erinnert werden müssen, dass es bei jeder Geschichte mehrere Seiten gibt. Deine Geschichte, meine Geschichte. Wir müssen einfach nur mitfühlend miteinander sein."
Während Adams, der auch als Fotograf erfolgreich ist und in seiner jüngsten Ausstellung mit Bildern verwundeter Soldaten die harte Realität zeigt, will er mit seiner Musik vor allem Hoffnung verbreiten und vielleicht auch eine kleine Utopie. "Ich will Frieden", sagt er. "Meine "Wounded Soldiers" zeigen die aktuelle Realität - aber auch eine, die es seit Jahrhunderten gibt. Einfach Menschen", erläutert der 65-Jährige.
"Aber ich möchte mich mit meiner Musik auf die Idee konzentrieren, dass wir miteinander klarkommen können, auch wenn gerade alle miteinander kämpfen. Ich will diese Möglichkeit nicht aufgeben." "Life Is Beautiful", heißt darum einer seiner neuen Songs. Das Leben ist schön.
"Roll With The Punches" ist Adams' 16. Studioalbum, aber das erste, das er ohne eine große Plattenfirma herausbringt, sondern mit seinem eigenen Independent-Label "Bad records". Schon 2013 habe er sich den Namen und die zugehörige Website gesichert, dann aber jahrelang nicht mehr daran gedacht - bis die Angebote der Plattenfirmen für sein neues Album so schlecht waren, dass er dachte: "Lass es uns doch allein machen." Deals mit Plattenfirmen seien einfach nicht fair, meint Adams: "Im Musikgeschäft bist Du entweder ein Kreativer - oder ein Einbrecher."
Ob er aber auch andere Künstler in sein Label aufnehmen will, wisse er noch nicht. "Ich meine, es ist ok, wenn ich mich selbst enttäusche - aber ich möchte ungern andere Leute enttäuschen."
(Das Gespräch führte Britta Schultejans/dpa)
(S E R V I C E - https://www.bryanadams.com/)