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Herr Schüssel, wir haben da noch eine Frage

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Wolfgang Schüssel

©Bild: Matt Observe

Er schaffte es einst Kanzler zu werden, obwohl seine Partei, die ÖVP, nur den dritten Platz bei der Nationalratswahl erreichte. Er war damit nach 30 Jahren der erste konservative Kanzler Österreichs, was mit ein Grund für seinen Spitznamen „Wende-Kanzler“ war. Seine große Leidenschaft, neben der Politik, war immer die Musik.

Was wäre Ihr Leben ohne Musik?

Viel ärmer! Musik, Kultur ganz allgemein, ist für mich ein Lebensmittel. Ich könnte nicht ohne Kunst sein: malen, zeichnen, Klavier oder Cello spielen, singen. Ich war im Schotten-Gymnasium im Chor Sopransolist. Später habe ich noch eine Ausbildung zum Bariton gemacht – was mir auch in der Politik sehr geholfen hat. Ich spiele ein paar Instrumente, nicht wahnsinnig gut, aber es genügt völlig. Wenn es mir schlecht geht, setz ich mich hin und spiele eine Bach-Cello-Suite. Da musst du dich so konzentrieren, dass alles von dir abfällt. Oder ich spiel’ einen Boogie-Woogie am Klavier, hau in die Tasten und die ganze Aggression ist weg.

Mir geht es auch besser, wenn ich Fußball spiele. Ich glaube: Musik, Sport, Kunst – das alles gehört zum Menschen dazu. Unser Bildungssystem sollte diese ganzheitliche Bildung widerspiegeln. Der Mensch besteht eben nicht nur aus grauen Zellen – auch wenn diese unglaublich wichtig und nicht einmal zur Hälfte bisher ausgeschöpft sind. Ich glaube, der ganze Mensch ist wichtig. Da gehört auch das Spirituelle, Metaphysische dazu. Wir haben mehr drauf, als nur die Ratio, den Markt und die Finanzmärkte. Es gibt darüber auch noch etwas anderes.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 30+31/25 erschienen.

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