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Zahnseide im Test: Eine Frage des Wachses

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Zahnseide gehört immer in den Restmüll
©APA, Christin Klose, dpa-tmn
Sie geht dahin, wo die Zahnbürste nicht hinkommt: Der Job von Zahnseide ist es, die Zahnzwischenräume zu reinigen - egal wie eng die Zähne stehen und egal, ob jemand eine Zahnspange trägt oder Zahnersatz. Doch sind alle Zahnseiden gleich gut?

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Nein, sagt die Zeitschrift "Öko-Test", die Zahnseide-Produkte untersucht hat. Von 54 getesteten Produkten schnitten nur 17 mit der Bestnote "Sehr gut" ab (Ausgabe 10/2025).

Bei der Mehrheit der Produkte hagelte es Kritik von den Testerinnen und Testern - etwa in Bezug auf Fadenmaterial, Beschichtung oder Verpackung.

Viele bevorzugen Zahnseide mit Wachsbeschichtung. Das Wachs sorgt dafür, dass man leichter in die Zahnzwischenräume kommt und der Faden zwischen den Zähnen schön flutscht.

Allerdings haben erdölbasierte Wachse wie mikrokristallines Wachs oder Paraffin nach Ansicht der Tester aber nichts im Mundraum verloren. Bienenwachs und pflanzliche Wachse wie Candelillawachs sind besser geeignet.

Ungewachste Zahnseide ist hingegen rauer. Sie soll dadurch noch besser reinigen, gleitet aber weniger gut als gewachste Produkte. Dafür braucht es also etwas Übung.

Auch das Fadenmaterial kann problematisch sein. Bei einem Großteil der getesteten Zahnbänder, die insbesondere für die Reinigung enger Zahnzwischenräume gedacht sind, bemängeln die Tester, dass sie aus PTFE (Teflon) bestehen.

Teflon gleitet zwar besonders gut, gehört aber zu den PFAS, also Chemikalien, die in der Umwelt extrem lange bestehen bleiben. Die gute Nachricht: Gesundheitsschädliche PFAS-Verbindungen konnten bei keiner Zahnseide nachgewiesen werden.

Für Zahnseide kommt Kunststoff sowohl für die Fäden als auch für die Verpackung zum Einsatz. Wirklich nachhaltige Alternativen zu Kunststofffäden gibt es den Testerinnen und Testern zufolge bisher nicht.

Bei vielen Verpackungen kritisiert "Öko-Test", dass sie teils mehrfach in Kunststoff gehüllt sind. Obendrein handle es sich dabei nicht immer oder nur teilweise um recyceltes Plastik.

Ein Hoffnungsschimmer: Einige Produkte sind zum Großteil oder vollständig in Pappe verpackt. Andere Packungen sind zumindest nachfüllbar, so fällt beim Nachkauf weniger Plastikmüll an.

Übrigens: Zahnseide gehört immer in den Restmüll - auch dann, wenn sie aus vermeintlichem Bio­-Kunststoff besteht.

ILLUSTRATION - Wer seine Zahnzwischenräume regelmäßig mit Zahnseide reinigt, kann Zahnfleischentzündungen vorbeugen. (zu dpa: «Zahnseide im Test: Eine Frage des Wachses») Foto: Christin Klose/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

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