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Wer besonders gefährdet ist und wo man sich abkühlen kann

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Säuglinge und Kinder neigen eher zur Dehydration, also zum Austrocknen
©APA, THEMENBILD
Am Donnerstag wird der Höhepunkt der ersten Hitzewelle in Österreich mit bis zu 38 Grad im Süden und Osten erwartet. Hilfsorganisationen stellen den Sommer über Möglichkeiten zur Abkühlung zur Verfügung. Empfohlen werden "Hitzepausen" von drei Stunden bei unter 25 Grad. Besonders wichtig sind diese für vulnerable Gruppen wie Kinder, ältere Menschen, chronisch Kranke oder Obdachlose. Über das Hitzetelefon geben Fachleute Tipps, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.

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Besonders von der Hitze gefährdet sind - salopp gesagt - "die ganz Jungen und die ganz Alten", fasst Wolfgang Schreiber, Chefarzt vom Roten Kreuz, zusammen. Säuglinge und Kinder neigen eher zur Dehydration, also zum Austrocknen, sagte er am Donnerstag der APA. Denn im Vergleich zu Erwachsenen haben sie eine größere Körperoberfläche in Relation zu ihrem Körpergewicht. Außerdem sei die junge Haut sehr empfindlich, was die UV-Strahlung betrifft. Es besteht für Kinder in der Sonne also auch ein besonders hohes Risiko für Sonnenstich und -brand. Säuglinge hätten zudem außer zu schreien keine andere Möglichkeit, auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen.

Auch betagte Menschen sind besonders vulnerabel. Mit dem Alter verliere der Körper Flüssigkeit. Seniorinnen und Senioren haben weniger Reserven, auf die der Organismus zurückgreifen kann, erklärte Schreiber. Für sie und für Kinder sei es besonders wichtig, ausreichend Wasser zu trinken und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Generell sollen Menschen gerade während Hitzewellen "Nachbarschaftshilfe" leisten und anderen gegenüber Aufmerksamkeit zeigen.

In den vergangenen Jahren ist laut Schreiber die Zahl der Angebote von Räumen zum Abkühlen gestiegen. Diese seien vor allem für vulnerable Personengruppen gedacht. Eine Initiative des "Team Österreich" vom Österreichischen Roten Kreuz und Hitradio Ö3 listet in einer interaktiven Landkarte österreichweit öffentlich zugängliche, kühle Innenräume auf. Jeder kann passende Orte zur Landkarte hinzufügen. An den Orten muss es deutlich weniger als 25 Grad haben und ein Aufenthalt von drei Stunden muss möglich sein, hieß es in einer Aussendung.

Persönliche Ratschläge, um mit der Hitze zurechtzukommen, können sich Interessierte unter der Telefonnummer 0800-880-800 holen. Das Hitzetelefon des Gesundheitsministeriums ist aus ganz Österreich kostenlos erreichbar. Anrufen kann man von Montag bis Freitag zwischen 6.00 und 22.00 Uhr, samstags von 8.00 bis 20.00 Uhr und sonntags von 8.00 bis 18.00 Uhr.

In Wien und Niederösterreich gibt es zudem heuer wieder 23 Klimaoasen der Caritas: Die Hilfsorganisation lädt gemeinsam mit Pfarren zur Abkühlung in die Pfarrhöfe ein. Dort gibt es zudem kostenlose kühle Getränke und Snacks. Im Sommer 2024 verzeichneten die Klimaoasen laut einer Caritas-Aussendung aus dem Juni 9.000 Besucherinnen und Besucher. Zudem verteilte die Caritas Trinkwasser, Sonnenschutz und Sommerschlafsäcke an Obdachlose, um diese in der heißen Jahreszeit zu unterstützen.

In Graz können sich Obdachlose in der Bahnhofsmission der Caritas und in Quartieren der Vinzi-Werke abkühlen, wie der ORF Steiermark berichtete. Auch Kirchen, Bibliotheken und andere öffentliche "Coole Räume", an denen sich alle Menschen eine Auszeit von der Hitze nehmen können, sind in Graz geöffnet.

Menschen in Wien, die unter der Hitze leiden, können sich außerdem kostenlos in den Cooling-Zentren vom Roten Kreuz und in den Coolen Zonen der Stadt Wien abkühlen. In den ruhigen, klimatisierten Räumen vom Roten Kreuz stehen Sitz- und Liegeplätze und Wasser zur Verfügung. Auch die 22 Coolen Zonen der Stadt Wien sind frei zugänglich und klimatisiert. In den Räumen, die sich in Büchereien, Pensionistenklubs oder Amtshäusern befinden, gibt es zudem Ruhezonen und kühle Getränke.

( S E R V I C E - Das Hitzetelefon ist werktags von 6.00 bis 22.00 Uhr, am Samstag von 8.00 bis 20.00 Uhr und am Sonntag von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefonnummer 0800-880-800 erreichbar.Team Sommerfrische: https://sommerfrische.team-oesterreich.at/

Caritas Klimaoasen: www.caritas-wien.at/klimaoase

Cooling-Zentren vom Roten Kreuz: https://www.roteskreuz.at/wien/cooling-center

Coole Zonen der Stadt Wien: https://www.wien.gv.at/umwelt/coole-zonen

Hitzeaktionsplan und Maßnahmen der Stadt Graz: https://www.sicherheit.graz.at/ )

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/THEMENBILD

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