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Eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Doctolib zeigt, dass solche Erfahrungen im Gesundheitssystem nicht selten sind - und dass Frauen sie häufiger machen als Männer.
Ob unangemessener Kommentar oder falsche Diagnose: 31 Prozent der befragten Frauen geben an, dass sie in Arztpraxen oder Kliniken bereits negative Erfahrungen aufgrund ihres Geschlechts gemacht haben. Bei Männern ist der Anteil deutlich geringer (10 Prozent).
Was Frauen der Umfrage zufolge ebenfalls häufiger erleben als Männer: dass Beschwerden als psychosomatisch abgetan werden. Heißt: Arzt oder Ärztin vermutet die Ursache für eine Erkrankung in der Psyche, was aber längst nicht immer stimmen muss. 44 Prozent der weiblichen Befragten berichten, dass ihnen bereits ein- oder mehrfach suggeriert wurde, dass ihre Beschwerden psychosomatisch sind. Bei den männlichen Befragten sind es 28 Prozent.
Wenn Ärztinnen und Ärzte gesundheitliche Probleme als übertrieben oder fälschlicherweise als psychosomatisch einschätzen, hat das oft Folgen: Eine richtige Diagnose und/oder eine passende Therapie verzögern sich. 57 Prozent der Frauen berichten, dass sie dafür schon einmal mehrere Ärztinnen und Ärzte aufsuchen mussten. Bei den Männern sind es 45 Prozent.
Die Angst, nicht ernst genommen zu werden, führt mitunter auch dazu, dass Betroffene gar nicht erst einen Arzttermin vereinbaren - und Schmerzen lieber aushalten. Auch davon berichten Frauen häufiger als Männer (39 vs. 23 Prozent).
Doch was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, dass die eigenen Beschwerden in der Arztpraxis heruntergespielt werden? Die "Apotheken Umschau" gibt online diese Tipps:
Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Doctolib durchgeführt. Zwischen dem 13. und 15. Mai 2025 wurden 1.037 Männer und Frauen ab 18 Jahren befragt.
ILLUSTRATION - Psychosomatik-Verdacht: Frauen hören häufig, ihre Beschwerden seien psychisch bedingt – deutlich mehr als Männer. (zu dpa: «Vom Arzt nicht ernst genommen? Frauen erleben das häufiger») Foto: Christin Klose/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++