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Dabei zeigten sie, dass die Tinte nach dem Tätowieren rasch über Lymphbahnen der Mäuse transportiert wird und sich innerhalb weniger Stunden in großen Mengen in Lymphknoten ansammelt. Dort wird sie von Bestandteilen des Immunsystems, den sogenannten Makrophagen, aufgenommen. Diese Aufnahme löst eine Entzündungsreaktion in zwei Phasen aus, wie die USI in einer Mitteilung zur Studie erklärte: eine akute Phase, die etwa zwei Tage nach dem Tätowieren anhält, gefolgt von einer chronischen Phase, die über Jahre bestehen kann.
Abbauen können die Makrophagen die Tinte laut Studie nicht. Die Tinte bleibt in den Lymphknoten eingeschlossen, was zu einem kontinuierlichen Kreislauf aus Aufnahme und Zelltod führt und allmählich die Abwehrfähigkeit des Immunsystems beeinträchtigt.
Damit verändert Tattoo-Tinte auch, wie der Körper auf Impfungen reagiert, wie die Forschenden weiter zeigten. In den Experimenten zeigte sich bei tätowierten Mäusen, die mit einem mRNA-basierten COVID-19-Impfstoff geimpft wurden, eine verringerte Antikörperreaktion. Das deutet den Forschenden zufolge darauf hin, dass die Tätowierung die Fähigkeit des Immunsystems, auf den Impfstoff zu reagieren, negativ beeinflusst.
Dieser Effekt sei wahrscheinlich auf die reduzierte Funktion der Immunzellen zurückzuführen, die über längere Zeit mit der Tattoo-Tinte in Kontakt bleiben, erklärte die USI in der Mitteilung. Ebenso zeigten menschliche Immunzellen, die zuvor der Tinte ausgesetzt waren, eine schwächere Immunreaktion nach der Impfung.
Die Forscher betonen in der Studie, dass die Ergebnisse nicht nur für Mäuse, sondern auch für Menschen relevant sein könnten. Sie warnen davor, dass die Auswirkungen von Tattoos auf das Immunsystem noch nicht vollständig verstanden sind und dass weitere Forschung notwendig ist, um langfristige Effekte und mögliche Risiken zu klären.
(Fachartikelnummer DOI: https://doi.org/10.1073/pnas.2510392122)
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Daniel Maurer/Daniel Maurer






