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Semmelweis Gesellschaft mahnt zu gewissenhafter Händehygiene

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Hände waschen ist äußerst wichtig
©APA, Patrick Pleul, dpa-Zentralbild
Die Semmelweis Gesellschaft warnt anlässlich des internationalen Tages der Händehygiene (5. Mai) vor dem Trend, dass Patienten Spitäler aus Angst vor Infektionen meiden, und erinnert in einer Aussendung am Freitag an die Bedeutung von Händehygiene. Jährlich würden sich rund 95.000 Menschen in Österreich im Zuge medizinischer Behandlungen mit Krankenhausinfektionen anstecken, schätzt die Plattform "Kampf gegen Krankenhauskeime", bis zu 5.000 Patienten würden daran sterben.

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Häufiger Grund für die Infektionen seien Hygienemängel, besonders gefährlich seien Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern, die nach einfachen Eingriffen zu schwerwiegenden Komplikationen führen können, hieß es. Laut einer Erhebung des Instituts für Höhere Studien (IHS) entstehen durch mangelnde Händehygiene jährlich bis zu 300 Millionen Euro Schaden. Gründe für nicht ausreichende Sauberkeit seien oft strukturelle Probleme im Spitalbetrieb, wie Zeitdruck, Personalmangel und uneinheitliche Vorgaben.

Die Semmelweis Gesellschaft, die sich für eine verbesserte Spitalshygiene einsetzt, unterstützt das Positionspapier der "Plattform Kampf gegen Krankenhauskeime" und fordert die rasche Umsetzung des "Masterstudiums für Krankenhaushygiene". Zu ihren Forderungen zählen außerdem die Einführung einheitlicher, bundesweit verbindlicher Hygienestandards, die Stärkung und Ausbildung von Hygienefachpersonal und die Aufklärung und stärkere Einbindung der Patientinnen und Patienten in Hygieneprozesse.

"Händehygiene ist unser Sicherheitsgurt im Krankenhaus. Sie schützt Patientinnen und Patienten, Personal und das gesamte Gesundheitssystem. So gesehen fordern wir eine 'Gurtenpflicht' im Krankenhaus", sagte Johannes Culen, Generalsekretär der Semmelweis Foundation.

"Richtiges Händewaschen ist die Grundlage für gute Handhygiene und schützt effektiv vor der Verbreitung von Krankheitserregern", erinnerte Artur Wechselberger, Referent für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), aus Anlass des Tages. Dabei sollten die Hände für mindestens 20 Sekunden unter fließendes Wasser gehalten werden, wobei wärmeres Wasser empfehlenswerter ist. Ganz wichtig sei es, die Hände gründlich einzuseifen: "Seifen helfen, Viren und Bakterien von der Haut zu lösen, sodass sie vom Wasser abgespült werden können", erläuterte der ÖÄK-Experte. Für die Reinigung der Fingernägel sollte zusätzlich eine Bürste zu Hilfe genommen werden. Da Viren und Bakterien im feuchten Milieu oft besser überleben könnten, gelte es, die Hände danach gründlich zu trocknen - am besten mit einem frischen Handtuch oder durch einen Lufttrockner.

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