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Rund zwei Drittel der Fälle gehen auf Bakterien zurück. Die WHO geht von rund 2,5 Millionen Ansteckungen im Jahr aus. Gefährdet sind vor allem kleine Kinder. Gerade in den ärmeren Ländern Afrikas ist die Fallzahl besonders hoch. Jeder fünfte Erkrankte, der nicht stirbt, lebt nach WHO-Angaben anschließend mit bleibenden Beeinträchtigungen. Das können unter anderem Hör- oder Sehverlust, Entwicklungsstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und Lähmungen sein.
In vielen Ländern fehle Ausbildung und Material, damit medizinisches Personal zur Diagnose zum Beispiel mit einer Hohlnadel Nervenwasser aus dem Rückenmarkskanal nehmen kann, so die WHO. Auch Wissen über die Impfstoffe und Antibiotika und den richtigen Einsatz seien nicht überall vorhanden, ebenso über die Nachsorge nach einer Infektion. Die neuen Richtlinien sollen diese Lücken schließen. Die WHO verfolgt seit längerem das Ziel, die Zahl der Fälle von bakterieller Meningitis, die durch Impfung verhindert werden kann, bis 2030 um 50 Prozent und die Zahl der Todesfälle um 70 Prozent zu reduzieren.