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Hodenkrebs zählt er zwar zu den selteneren Krebsarten, bestimmte Männer haben aber ein erhöhtes Risiko. Etwa wenn es eine familiäre Vorbelastung gibt, also zum Beispiel Vater oder Bruder bereits eine solche Diagnose haben. "Außerdem haben Männer mit einem oder beiden Hoden im Bauchraum ein höheres Risiko, selbst nach operativer Behandlung", so der Urologe Axel Merseburger. Die gute Nachricht: Ist der Krebs einmal entdeckt, lässt er sich in den meisten Fällen heilen, so Merseburger.
Um Tumoren rechtzeitig auf die Spur zu kommen, können Männer selbst etwas tun: einmal im Monat eine Selbstuntersuchung durchführen, "vorzugsweise nach einer warmen Dusche oder einem Bad, da die Haut des Hodensacks dann entspannt ist", rät Axel Merseburger.
Am besten stellt man sich dafür vor einen Spiegel und prüft zunächst, ob Schwellungen oder Hautveränderungen zu sehen sind. Dann beginnt das Abtasten. "Nimm einen Hoden nach dem anderen zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände. Rolle den Hoden sanft, aber gründlich, um seine Oberfläche zu prüfen", erklärt Merseburger. Ist er glatt und sind keine Verhärtungen zu spüren, ist das ein gutes Zeichen.
Zur Selbstuntersuchung gehört auch, den Nebenhoden zu prüfen. "Er ist weich und geschwungen und liegt oben und hinten am Hoden", beschreibt Merseburger, der auch Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ist.
Beim Abtasten fallen Verdickungen oder Verhärtungen auf? Das sind Auffälligkeiten, die man zeitnah beim Urologen oder der Urologin abklären lassen sollte. "Selbst kleine, erbsengroße Knoten sollten ernst genommen werden", so Axel Merseburger.
Auch wenn auf einer Seite der Hoden vergrößert oder geschwollen ist, ist das eine Auffälligkeit, ebenso ein Ziehen oder Schweregefühl, "besonders wenn es länger anhält". Wenn sich der Hoden ungewöhnlich hart oder weich anfühlt, sollten Männern dem ebenfalls nachgehen.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Christin Klose/Christin Klose