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Die Übeltäterin, die diese Beschwerden auslöst, könnte die Ambrosia sein. Diese Pflanze wurde vor rund 150 Jahren aus Nordamerika eingeschleppt und breitet sich mittlerweile immer stärker aus - an Straßenrändern, auf brachliegenden Flächen und auch in Gärten.
Ein Problem für alle, die auf ihre Pollen allergisch reagieren. Denn die sind besonders aggressiv, wie es von Experten heißt. Schon vergleichsweise kleine Mengen an Pollen in der Luft reichen aus, um eine allergische Reaktion auszulösen. Bis in den Oktober hinein blüht die Pflanze. Was tun?
Um dem Verdacht nachzugehen, ist ein Facharzt oder eine Fachärztin mit der Zusatzbezeichnung Allergologie die richtige Anlaufstelle. Typischerweise sind das Haus-, Haut-, HNO- oder Lungenärzte.
Die Diagnostik erfolgt durch einen Allergietest auf der Haut (Prick-Test) und durch einen Bluttest, bei dem das Blut auf Antikörper gegen Ambrosia-Pollen hin untersucht wird.
Laufende Nase, juckende Augen: Allergie-Medikamente lindern diese lästigen Beschwerden. Klassischerweise kommen dabei Antihistaminika in Tablettenform zum Einsatz, so die Experten - gegebenenfalls ergänzt um ein kortisonhaltiges Nasenspray. Sind vor allem die Augen betroffen, bringen Antihistaminika-Augentropfen dort Linderung.
Wer die Ambrosia in seinem Garten entdeckt, sollte sie aus dem Weg schaffen. Laut Experten erkennt man die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) an diesen Merkmalen:
Wer eine bereits blühende Pflanze ausreißen will, zieht vorher besser eine Atemschutzmaske über Mund und Nase. So lässt sich vermeiden, dass der Blütenstaub an die Schleimhäute gelangt. Eine dicht sitzende Brille schützt außerdem vor Augenreizungen - und Handschuhe vor Hautreizungen.
Die ausgerissene Pflanze gehört übrigens in den Restmüll, nicht auf den Kompost oder in den Biomüll. Denn dort können dort die Samen weiter ausreifen, warnen Experten. Sie sind nämlich so robust, dass sie bis zu 40 Jahre lang keimfähig bleiben können.
Noch ein Tipp, um sich die unerwünschte Pflanze gar nicht erst in den Garten zu holen: beim Kauf von Vogelfutter auf das Label "Ambrosia controlled" achten. Gerade Futter, das Sonnenblumenkerne enthält, ist oft mit Ambrosia-Samen verunreinigt.
Die Ambrosia-Allergie ist stark ausgeprägt, entwickelt sich bereits in die Richtung eines Asthmas? Dann kann eine spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, sinnvoll sein.
Dabei wird das Immunsystem nach und nach - über drei bis fünf Jahre hinweg - an das Ambrosia-Allergen gewöhnt. Die allergische Reaktion kann dadurch deutlich gemildert werden.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Patrick Pleul/Patrick Pleul
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Patrick Pleul/Patrick Pleul