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Klub-WM 2025 in den USA: Alles, was man zum XXL-Turnier der FIFA wissen muss

Aktualisiert
Lesezeit
6 min

Die PSG-Stars Vitinha und Achraf Hakimi

©imago/HMB-Media

Die Fußball-Welt blickt gespannt auf die Klub-Weltmeisterschaft 2025 in den USA. Mit 32 Teams, darunter Bayern München, Borussia Dortmund, Inter und Juventus, wird das Turnier zur größten seiner Art – sportlich und wirtschaftlich. Ein Überblick über Teilnehmer, Modus und Kontroversen.

Klub-WM 2025: Neuer Modus, neue Dimensionen

Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025 wird vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA ausgetragen und geht mit einem völlig neuen Format an den Start. Zum ersten Mal nehmen 32 Teams teil – ähnlich wie bei der klassischen Männer-Weltmeisterschaft. Ziel: Die global attraktivste Bühne für Vereinsfußball zu schaffen.

Teilnehmer: Die Crème de la Crème des Weltfußballs

Die Teilnehmer qualifizieren sich entweder über ihren Titelgewinn in der jeweiligen kontinentalen Champions League (z. B. UEFA Champions League, Copa Libertadores) oder durch ein Punktesystem, das die Leistungen der letzten vier Jahre bewertet.

Europa stellt mit 12 Teams die größte Gruppe:

  • Real Madrid

  • Manchester City

  • FC Chelsea

  • FC Bayern München

  • Paris Saint-Germain

  • Inter Mailand

  • Juventus Turin

  • Borussia Dortmund

  • Benfica Lissabon

  • Atlético Madrid

  • FC Porto

  • Red Bull Salzburg

Aus Südamerika sind unter anderem Palmeiras, Flamengo und Fluminense mit dabei. Auch Clubs aus Asien (z. B. Al-Hilal), Afrika, Ozeanien (Auckland City) und CONCACAF (z. B. Club León) komplettieren das Feld. Der Gastgeber USA stellt mit dem MLS-Klub Seattle Sounders ebenfalls einen Teilnehmer.

Red Bull Salzburg: Neustart nach zwei durchwachsenen Jahren

Red Bull Salzburg nutzt die FIFA Klub-WM in den USA als Chance für einen sportlichen Neuanfang. Nach zwei durchwachsenen Saisonen soll das Turnier den „Cut und Neustart“ bringen, wie es Trainer Thomas Letsch formuliert. Das Team startet am 18. Juni gegen Pachuca ins Turnier, gefolgt von Spielen gegen Al-Hilal (22./23. Juni) und Real Madrid (27. Juni). Die Gruppenphase verspricht nicht nur sportliche Relevanz, sondern auch finanzielle Anreize: Siegprämien und ein möglicher Achtelfinaleinzug könnten mehrere Millionen US-Dollar einbringen. Prognosen zur Form der Gegner sind jedoch schwierig – alle drei Teams haben kurz vor Turnierstart den Trainer gewechselt, was die bisherigen Analysen hinfällig macht.

Im 28-köpfigen Salzburg-Kader stehen vier Neuzugänge: Rückkehrer Stefan Lainer, Innenverteidiger Jacob Rasmussen, Außenbahnspieler Frans Krätzig und Stürmer Sota Kitano. Auch der wiedergenesene Maurits Kjaergaard ist wieder mit dabei. Nicht berücksichtigt wurden hingegen Aleksa Terzic, Nicolas Capaldo und Hendry Blank – laut Sportdirektor Rouven Schröder eine Folge der aktuell zu großen Kadergröße. Der geplatzte Transfer von Kento Shiogai kurz vor Abflug sorgte zusätzlich für kurzfristige Änderungen. Rückkehrer Lainer sieht das Turnier als Gelegenheit, sich und das Team neu zu präsentieren – aber auch als Herausforderung: „Man muss aufpassen, dass man nicht plötzlich eine auf den Deckel bekommt.“

Modus: Gruppenphase mit K.o.-Finale

Gespielt wird in acht Gruppen à vier Teams. Die beiden besten jeder Gruppe ziehen ins Achtelfinale ein – von dort geht es im K.o.-System weiter bis zum Finale. Eine Verlängerung oder Wiederholung der Begegnungen bei Unentschieden in der Gruppenphase ist nicht vorgesehen – es zählen Punktestand und Tordifferenz. Hier finden Sie alle Spiele und Termine.

Wirtschaftlicher und sportpolitischer Sprengstoff

Die Klub-WM 2025 ist nicht nur ein sportliches Großevent, sondern auch ein Schauplatz eines Machtkampfs im Weltfußball. Die FIFA will mit dem Turnier neue Einnahmequellen erschließen. Laut Sportschau könnte der Verband über Medien- und Werbepartnerschaften rund 2,5 Milliarden Euro generieren.

Doch die UEFA, ECA (European Club Association) und Spielergewerkschaft FIFPro sehen das Projekt kritisch. Sie fürchten Überlastung der Spieler, Interessenskonflikte bei nationalen Ligen und eine Verschiebung der Machtbalance im Weltfußball. Auch viele Trainer und Sportdirektoren warnen vor einer weiteren Belastung der Profis – die Sommerpause falle für viele Topspieler nahezu vollständig aus.

Favoriten und Außenseiter

Sportlich gesehen gelten Klubs wie Real Madrid, Manchester City, Bayern München und PSG als Favoriten. Laut einer Analyse der Gazzetta dello Sport gelten Inter Mailand und Juventus Turin ebenfalls als ernstzunehmende Titelkandidaten. Auckland City dagegen hat 0 Prozent realistische Chance, das Turnier zu gewinnen – eine bittere, aber wenig überraschende Einschätzung.

Austragungsorte: Zwölf Stadien in elf Städten

Das Eröffnungsspiel findet im Hard-Rock-Stadium in Miami statt, das auch vier Gruppenspiele und zwei Achtelfinali beherbergt. Das Finale steigt am 13. Juli 2025 im MetLife Stadium in East Rutherford (New York Metropolitan Area), das auch bei der WM 2026 Endspielstätte sein wird.

Weitere Austragungsorte sind das Mercedes-Benz-Stadion in Atlanta, wo unter anderem ein Halbfinale gespielt wird, sowie das Bank-of-America-Stadion in Charlotte, das bereits Länderspielerfahrung gesammelt hat. Das moderne TQL-Stadion in Cincinnati war Schauplatz eines historischen Sieges der US-Nationalmannschaft gegen Mexiko.

Mit dem GEODIS-Park in Nashville ist auch das größte fußballspezifische Stadion der USA Teil des Turniers. In Orlando sind gleich zwei Stadien vertreten: das traditionsreiche Camping-World-Stadium und das jüngere, reine Fußballstadion Inter&Co Stadium.

An der Westküste wird das traditionsreiche Rose Bowl Stadium in Los Angeles bespielt, während das Lumen Field in Seattle nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch WM-Vorbereitung überzeugt. Weitere Spielstätten sind das Lincoln Financial Field in Philadelphia sowie das Audi Field in Washington, D.C.

Der Spielplan wurde unter Berücksichtigung des parallel stattfindenden CONCACAF Gold Cups, der hauptsächlich an der US-Westküste ausgetragen wird, konzipiert. Die Klub-WM konzentriert sich daher auf Standorte im Osten und Mittleren Westen der Vereinigten Staaten.

Fazit: Globalisierung auf FIFA-Art

Mit der Klub-WM 2025 beschreitet die FIFA sportlich wie wirtschaftlich Neuland. Die Ambitionen sind groß – doch ebenso die Bedenken. Während Fans sich auf Duelle der besten Teams der Welt freuen, wächst die Sorge um den Termindruck und die Belastung im Spitzensport. Eines ist jedoch klar: Dieses Turnier wird den internationalen Vereinsfußball nachhaltig verändern.

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