von
Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP): "Es werden gegen dieses Urteil umgehend Rechtsmittel eingelegt." Es handle sich um eine "völlig unverständliche Entscheidung, die wir nicht hinnehmen werden". Der Beteiligungsreferent verwies in einer ersten Reaktion erneut auf die Argumentationslinie des Landes, wonach es im Jahr 2022 keine Betriebsunterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie gab. Trotzdem blieb das Passagieraufkommen unter Lilihill deutlich unter der Grenze von 100.000 Passagieren, somit sei das Ziehen der Call Option vertragskonform gewesen. Neben dem Vernachlässigen des Flugverkehrs sei unter Lilihill sogar die Insolvenz des Flughafens im Raum gestanden, zeitweise seien keine Gehälter bezahlt worden. "Der Kampf gegen das Herunterwirtschaften und den Ausverkauf der Grundstücke geht nun in die nächste Runde."
Lilihill, die Gesellschaft von Immobilienentwickler Franz Peter Orasch, hatte im Jahr 2018 die Mehrheit des Klagenfurter Flughafens übernommen, die Kärntner Beteiligungsverwaltung K-BV und Stadt Klagenfurt hielten ab diesem Zeitpunkt nur mehr eine Sperrminorität. Anfangs hatte Lilihill hochtrabende, hunderte Millionen Euro schwere Ausbaupläne für den Flughafen präsentiert, die aber nie umgesetzt wurden. Vorwürfe wurden laut, dass Orasch eher die Entwicklung der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke als den Flugbetrieb im Auge habe.
Während die SPÖ sich abwartend gab, pochte Koalitionspartner ÖVP beharrlich auf einen Rückkauf. Vertraglich war festgelegt worden, dass ein solcher möglich ist, wenn die Passagierzahl am Flughafen Klagenfurt in einem Jahr unter 100.000 sinkt. Das war sowohl 2021 als auch 2022 der Fall. 2023, nach der geschlagenen Landtagswahl, winkte die Neuauflage der rot-schwarzen Regierungskoalition den Rückkauf schließlich durch. Dabei wurden Lilihill rund 4 Mio. Euro überwiesen.
