Leitartikel
Geschichtsstunde,
mal wieder anders
Dürrer Rohbericht und wenig Fakten. So funktioniert schonungslose Aufarbeitung – zumindest bei der FPÖ
Auf diesen Satz mussten wir lange warten. Zu lange. Gelohnt hat sich die Warterei auf den Bericht der „Historikerkommission“ nicht. „Die FPÖ ist eine Partei wie nahezu jede andere“, befindet nämlich der Kopf der Kommission, Wilhelm Brauneder, bei der Präsentation des 32-seitigen „Rohberichts“ Anfang dieser Woche. Bemerkenswerter Nachsatz zu dem insgesamt 1.100-Seiten-Konvolut, das die Vergangenheit der Freiheitlichen beleuchten soll: „Plus, minus. Besonders heutzutage. Besonders durch die demokratische Legitimation …“ Wenn man sich nämlich heute die FPÖ anschaut, sei es nicht wichtig, sich besonders lange
und ausgiebig mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, so eine Argumentation. Na, dann. Augen zu und durch.