Diese Kreaturen
sollen am Mond leben

Als die israelische Raumsonde Beresheet im April 2019 mit der Mondoberfläche kollidiert ist, ließ sie wohl tausende, winzige Lebewesen von der Erde auf dem Mond zurück: die Tardigraden, auch Bärtierchen genannt.

von Tardigraden © Bild: iStockphoto.com/Eraxion

Bärtierchen sind meist weniger als einen Millimeter groß und können gut unter dem Mikroskop beobachtet werden. Ihren Namen haben sie der Form ihres Körpers und der tapsigen Fortbewegungsart zu verdanken.

Tardigraden
© imago/ZUMA Press Ein Bärtierchen unter dem Mikroskop

Winzige Überlebenskünstler

Sie ernähren sich vom Inhalt pflanzlicher Zellen oder von kleineren tierischen Organismen wie den Fadenwürmern. Die Bärtierchen können sich geschlechtlich fortpflanzen, aber auch ohne männliche Beteiligung beziehungsweise Befruchtung der Eier. Was diese Lebewesen so besonders macht ist, dass sie extremophile Organismen sind. Das bedeutet, dass sie unter extremen Umweltbedingungen überleben können. Die Tardigraden zählen zu den besonders robusten Extremophilen, da sie gleich unter mehreren Extrembedingungen wie sehr niedrigen Temperaturen oder Sauerstoffmangel existieren können. Das alles macht sie zu perfekten, potentiellen Mondbewohnern.

Einige dieser Lebewesen sollen nun auf dem Mond überlebt haben, wie Wissenschaftler der "Arch Mission Foundation" vermuten. Die Non-Profit-Organisation war es auch, die mit der Raumsonde Beresheet eine Ladung an Bärtierchen zum Mond geschickt hat. Die "Arch Mission Foundation" hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Art "Arche Noah" zu kreieren. Neben einem Datenträger mit 30 Millionen Seiten an Informationen über den Planeten Erde waren auch menschliche DNA und tausende von Bärtierchen mit an Bord, als die Sonde bei der Landung auf dem Mond verunglückt ist. "Wir haben sie (die Bärtierchen; Anm. der Red.) ausgesucht, weil sie besonders sind. Sie sind die robusteste Lebensform, die wir kennen. Sie können praktische jede planetare Katastrophe überleben. Sie können das Vakuum und die Strahlung im Weltraum überleben", sagt Nova Spivack, Mitgründer der "Arch Mission Foundation" gegenüber dem Sender "CNN".

Tardigraden
© imago/blickwinkel Bärtierchen beim Krabbeln, eine Dunkelfeld-Kontrast-Mikroskopaufnahme