8 Sex-Mythen über Männer

Ein Sextherapeut offenbart unerwartete Wahrheiten über die männliche Libido

Für Männer ist Sex wie Pizza - auch wenn er schlecht ist, ist er immer noch ganz gut? Das ist nur einer der Mythen, mit denen Abraham Morgentaler, Autor des Buches "Why Men Fake It: The Totally Unexpected Truth About Men and Sex" ("Warum es Männer vortäuschen: Die total unerwartete Wahrheit über Männer und Sex"), aufräumen will.

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Aufgeklärt - 8 Sex-Mythen über Männer

Der Direktor von Men's Health Boston und Urologie-Professor an der Harvard Medical School hat in seinen 25 Dienstjahren schon einiges gesehen. Dem Women's Health Magazine verriet er einige Geheimnisse, die Frauen noch nicht über Männer und Sex wussten. Vielleicht sollten Sie sich dafür hinsetzen:

Männer können Orgasmen faken - und tun es auch

In einer Fallstudie, die Morgentaler dazu inspirierte, das Buch zu schreiben, fragte ihn ein Mann, der nicht damit aufhören konnte, seinen Orgasmus vorzutäuschen, um Hilfe. Er konnte eigentlich noch nie in seinem Leben beim Sex einen Höhepunkt erleben. Da ihm seine Freundin aber sehr am Herzen lag, täuschte er ihr seine Orgasmen vor, um sie nicht zu beleidigen. Schockiert? Er ist nicht der Einzige, meine Damen! "Als ich für das Buch recherchierte, war ich doch sehr verwundert darüber, wie viel Männer es gibt, die ihn vortäuschen", sagt Morgentaler. Doch wie erkennt Frau den Fake? Wenn er nach dem Verkehr das Kondom auffällig schnell entsorgt, könnte es ein Anzeichen dafür sein. "Wenn kein Kondom verwendet wird, ist es eine Frage, wie viel Flüssigkeit abgegeben wurde und ob sich die Frau darüber bewusst ist."

Männer hinterlassen nicht immer einen "Beweis"

Ernsthaft! In manchen Fällen haben Männer zwar einen Orgasmus, ejakulieren aber nicht. Zum Beispiel bei Männern, die Diabetes haben: In diesem Fall kann es sein, dass sich die Blase nicht gut schließt und die Flüssigkeit wieder zurück geht (diese wird dann erst beim Urinieren freigegeben). Ein anderes, etwas geläufigeres Beispiel sind ältere Männer, die eine radikale Prostatektomie hatten. Und auch wenn sich Morgentaler bei dem folgenden Beispiel nicht 100-prozentig sicher ist: Männer, die Tantra machen, sollen auch dazu in der Lage sein, einen Orgasmus zu erleben, ohne dabei zu ejakulieren.

Sie täuschen aus den gleichen Gründen wie Frauen

Die meisten Männer, die Morgentaler behandelte, gaben als Grund für einen vorgetäuschten Orgasmus an, dass sie während des Sex einfach nicht zum Höhepunkt kamen. Vielleicht weil sie zu viel getrunken hatten, zu bemüht waren oder Medikamente genommen hatten, die die Lust beeinträchtigten. "Es ist fast dasselbe, wie bei Frauen", erklärt Morgentaler. "Es ist eine Art, seinem Partner zu sagen, dass er seine Sache gut gemacht hat, dass alles okay ist." Beide Geschlechter faken den Höhepunkt aus meist vollkommen selbstlosen Gründen (auch wenn das nicht unbedingt heißt, dass das die beste Lösung ist).

Auch junge Männer können Erektionsstörungen haben

Es sind nicht immer nur Männer über 40, die Sex-Therapie und jene gewissen blauen Pillen in Anspruch nehmen. "Männer - eingeschlossen junge Männer - können viele verschiedene sexuelle Störungen haben", sagt Morgentaler. 20 Prozent leiden etwa an frühzeitiger Ejakulation.

Männer sind nicht immer in Stimmung

Die Idee von "Männer wollen immer, Frauen können immer" ist absoluter Blödsinn. "Vielleicht gilt das für 18-Jährige", meint Morgentaler, "aber das ändert sich, sobald man lernen muss, Verantwortung zu tragen." Frauen denken oft, es sei normal, dass wir aufgrund der Periode oder Stress keine Lust haben und nehmen an, Männer wären immun gegen solche Einflüsse. Wenn er also einmal keine Lust hat, flippen Sie nicht gleich vollkommen aus: Es ist ganz normal, wenn Männer ab und zu lieber passen möchten.

Männer sind nur auf ihre eigene Lust bedacht

Der Mythos, dass Männer im Bett nur an sich und ihre eigene Befriedigung denken, hat sich in der Studie nicht bewahrheitet. In der Praxis sei es laut Morgentaler sogar oft umgekehrt. Männer machen sich - ebenso wie Frauen - oft mehr Sorgen über die Befriedigung des Partners als der eigenen. "Sobald ein Mann einer Frau gegenüber irgendeine Art von Gefühl entgegen bringt - auch wenn er nur will, dass sie ihn mag - wird alles dafür getan, um in ihren Augen gut dazustehen."

Morgentalers liebstes Beispiel dafür ist ein Mann, der querschnittsgelähmt ist und mittels Injektionen endlich wieder dazu in der Lage war, seine Frau zu befriedigen. Er gab an, sich danach wieder wie ein Mann zu fühlen - das Gefühl der körperlichen Befriedigung sei aber ausgeblieben. "Es ging ihm dabei nicht um ihn selbst, sondern um seinen Partner." Ebenso wie jene Männer, die zu ihm kamen, weil sie eine härtere Erektion haben wollten. Die Steifheit ist an und für sich kein Garant für den männlichen Orgasmus - es geht nur darum, der Frau Befriedigung zu beschaffen.

Die sexuelle Performance ist ein unglaublich sensibles Thema

So unterschiedlich wie wir denken, sind wir oft nicht. Morgentaler hatte viele Patienten, deren sexuelle Störungen auf ein einzelnes negatives Kommentar oder einzelne Erlebnisse zurückführten. Darunter waren starke, taffe Männer, die in ihrem Büro zusammenbrachen und Kerle, die es nicht überwinden konnten, dass ihnen ihre Freundinnen einen Orgasmus vorgetäuscht hatten. Diese Fälle zeigten ihm, dass die männliche Selbstsicherheit und Maskulinität tief damit verwurzelt ist, wie sie in den Augen ihrer Sexpartner dastehen. Das heißt jetzt nicht, dass man Männer anlügen sollte, wie gut sie nicht im Bett sind, aber: "Wenn Frauen wissen wollen, was sie für eine gut laufende positive Beziehung tun können, würde ich sagen: Sagen Sie es ihm, wenn er sexuell etwas Gutes für Sie getan hat. Auch ein simples 'Das war gut' wirkt oft Wunder."

Sie könnten eine höhere Libido haben als er

Laut Morgentaler befinden wir uns inmitten eines sexuellen Wandels. Frauen sind heute oft sexuell befreiter und können gut ausdrücken, was sie im Bett wollen, was eine durch und durch gute Sache ist. Aber interessanterweise bedeutet das für Mediziner wie Morgentaler auch gleichzeitig mehr Arbeit. "Ich habe immer öfter Patienten, die sagen, dass ihre Frauen mehr Sex haben wollen, als sie selbst." Damit sind Männer nicht vertraut: Sie sind mit der allgemeinen Meinung aufgewachsen, Frauen hätten generell weniger Lust auf Sex als Männer. Wenn nun eine Frau mehr Libido hat als sie selbst, fühlen sie sich dem nicht gewachsen.

Frauen UND Männer müssen in dem Punkt Vorurteile abbauen: Die Libido ist nicht geschlechtsabhängig, sondern individuell verschieden. "Wie Partner darüber verhandeln, ist wichtig", sagt Morgentaler, "der eine muss respektvoll gegenüber der Sexualität des anderen sein."

Kommentare

annas

ja was soll man dazu sagen, ich glaub auch, dass frauen mehr sex haben wollen, und männer nicht wollen (warum auch immer ) oder nicht können. am anfang sind sie toll aber dann ... na ja .....

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