Oscars: Nominierte, Gewinner und der Goldjunge

Seit 1929 wird einmal im Jahr der wohl berühmteste Filmpreis der Welt vergeben: der Oscar, offiziell Academy Award of Merit genannt. 2024 wurden die Oscars zum 96. Mal verliehen. Alle Infos im Überblick

von Oscar © Bild: iStockphoto.com/vzphotos

Inhaltsverzeichnis:

Wann werden 2024 die Oscars verliehen und wer moderiert?

Die 96. Oscar-Verleihung fand in der Nacht vom 10. auf den 11. März 2024 im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Dann hieß es wieder: "And the Oscar goes to ...".

Moderiert wurde die Zeremonie heuer von US-Comedian und Showmaster Jimmy Kimmel. Er hat die Verleihung bereits 2017, 2018 und 2023 moderiert. 2019, 2020 und 2021 hat man auf der Gala gänzlich auf Moderator:innen verzichtet. 2022 teilten sich die Schauspielerinnen Regina Hall, Amy Schumer und Wanda Sykes die Moderation.

Die 96. Oscar-Verleihung im Live-Blog

Hier können Sie die Ereignisse der Oscar-Verleihung nachlesen:


Oscars 2024: Wer sind die Gewinner?

Bester Film: "Oppenheimer"
Beste Regie: Christopher Nolan
Beste Hauptdarstellerin: Emma Stone
Bester Hauptdarsteller: Cillian Murphy
Beste Nebendarstellerin: Da'Vine Joy Randolph
Bester Nebendarsteller: Robert Downey Jr.
Bester internationaler Film: "The Zone of Interest"
Bester Animationsfilm: "Der Junge und der Reiher"
Bestes Originaldrehbuch: "Anatomie eines Falls"
Bestes adaptiertes Drehbuch: "Amerikanische Fiktion"
Beste Kamera: "Oppenheimer"
Bester Schnitt: "Oppenheimer"
Bestes Kostümdesgin: "Poor Things"
Bestes Produktionsdesign: "Poor Things"
Bestes Make-Up und Haare: "Poor Things"
Beste visuelle Effekte: "Godzilla Minus One"
Bester Sound: "The Zone of Interest"
Beste Musik: "Oppenheimer"
Bester Song: "Barbie" ("What Was I Made For?")
Bester Dokumentarfilm: "20 Tage in Mariupol"
Bester Dokumentarkurzfilm: "The Last Repair Shop"
Bester animierter Kurzfilm: "War is over! Inspired by the Music of John & Yoko"
Bester Kurzfilm: "Ich sehe was, was du nicht siehst"

96. Oscars: Welche Filme und Schauspieler waren nominiert?

Die Oscar-Verleihung umfasst über 30 Kategorien. Die Gewinner erhalten die begehrte goldene Statuette, den Oscar. 2024 führte der Film "Oppenheimer", das Biopic von Christopher Nolan über den Vater der Atombombe, mit 13 Nominierungen die Liste der Nominierungen an. Dichtauf folgte Giorgos Lanthimos' schrille Romanverfilmung "Poor Things" mit 11 Nominierungen. Hier sind die Nominierungen in den wichtigsten Kategorien der Academy Awards bzw. Oscars:

Bester Film

  • "American Fiction"
  • "Anatomie eines Falls"
  • "Barbie"
  • "The Holdovers"
  • "Killers of the Flower Moon"
  • "Maestro"
  • "Oppenheimer"
  • "Past Lives"
  • "Poor Things"
  • "The Zone of Interest"

Beste Regie

  • Justine Triet für "Anatomie eines Falls"
  • Martin Scorsese für "Killers of the Flower Moon"
  • Christopher Nolan für "Oppenheimer"
  • Giorgos Lanthimos für "Poor Things"
  • Jonathan Glazer für "The Zone of Interest"

Bester Darsteller

  • Bradley Cooper für "Maestro"
  • Colman Domingo für "Rustin"
  • Paul Giamatti für "The Holdovers"
  • Cillian Murphy für "Oppenheimer"
  • Jeffrey Wright für "American Fiction"

Beste Darstellerin

  • Annette Bening für "Nyad"
  • Lily Gladstone für "Killers of the Flower Moon"
  • Sandra Hüller für "Anatomie eines Falls"
  • Carey Mulligan für "Maestro"
  • Emma Stone für "Poor Things"

Beste Nebendarstellerin

  • Emily Blunt für "Oppenheimer"
  • Danielle Brooks für "The Color Purple"
  • America Ferrera für "Barbie"
  • Jodie Foster für "Nyad"
  • Da'Vine Joy Randolph für "The Holdovers"

Bester Nebendarsteller

  • Sterling K. Brown für "American Fiction"
  • Robert de Niro für "Killers of the Flower Moon"
  • Robert Downey Jr. für "Oppenheimer"
  • Ryan Gosling für "Barbie"
  • Mark Ruffalo für "Poor Things"

Bester Auslandsfilm

  • "Io Capitano" (Italien)
  • "Perfect Days" (Japan)
  • "Die Schneegesellschaft" (Spanien)
  • "Das Lehrerzimmer" (Deutschland)
  • "The Zone of Interest" (Großbritannien)

Die Geschichte vom Goldjungen Oscar

Gewinner der Oscar-Verleihung erhalten eine kleine goldene Statue, die einen muskulösen Ritter mit Schwert auf einer Filmrolle darstellt: den Oscar. Zum ersten Mal wurde der Filmpreis 1929 verliehen. Entworfen wurde die Statuette von dem Künstler Cedric Gibbons. Die Figur mit der Schwertscheide soll mit ihrer Position Schutz und Wohlstand für die Filmindustrie symbolisieren. Die fünf Speichen auf der Filmrolle, auf der die Figur steht, repräsentieren die fünf ursprünglichen Branchen der Academy: Regie, Produktion, Schauspieler:innen, Schriftsteller:innen und Technik.

Die Oscar-Statue besteht heute aus einer Legierung aus Zinn und Kupfer und ist mit einer dünnen Goldschicht überzogen. Rund 3,8 Kilogramm ist der begehrte Preis schwer. Während sich das Aussehen im Laufe der Jahre immer wieder etwas verändert hat, ist man ab 2016 wieder zum originären Design der Statue zurückgekehrt.

Ursprünglich war die Oscar-Veranstaltung übrigens weniger glamourös und die Gewinner wurden nicht geheim gehalten. Warum die Statue den Spitznamen "Oscar" erhielt, ist nicht ganz geklärt: Der populärsten Geschichte zufolge fühlte sich die Academy-Bibliothekarin und spätere Direktorin Margaret Herrick beim Anblick der Figur an ihren Onkel Oscar erinnert. Offiziell wurde der Goldjunge jedenfalls erstmals im Jahr 1939 von der Academy bei seinem Kosenamen Oscar genannt.

Die Oscars erlangten während wirtschaftlicher Krisen und des Zweiten Weltkriegs besonders an Bedeutung, da sie den Studios beträchtliche Einnahmen sicherten. Während des Krieges wurden Gipsstatuetten anstelle von Gold-Oscars vergeben, die später eingetauscht wurden.

Ein interessantes Detail am Rande: Oscar-Gewinner:innen müssen sich seit 1950 dazu verpflichten, dass weder sie noch ihre Erben die Oscars verkaufen, ohne sie zunächst der Academy für einen US-Dollar anzubieten. Verweigert jemand diese Regelung, so behält die Academy die Trophäe.

Nach welchen Kriterien erfolgt die Verleihung der Oscars?

Die Nominierungen der Oscars erfolgen nach einem detaillierten Regelwerk der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Die Richtlinien zur Verleihung der Oscars können wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Filme müssen zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember des Vorjahres für mindestens sieben Tage in einem Kino in einer der sechs US-Metropolregionen gezeigt worden sein.
  2. Streamingproduktionen sind nicht oscarfähig, es sei denn, sie haben auch einen Kinostart nach den genannten Vorgaben.
  3. Ab 2024 müssen Filme, die für die Kategorie "Bester Film" nominiert werden möchten, bestimmte Diversitätsregeln erfüllen. Diese Regeln beinhalten: die Repräsentation von ethnischen Minderheiten auf der Leinwand (z. B.: Hauptcharakter gehört einer ethnischen Minderheit an), eine vielfältige Besetzung in den Kreativteams hinter der Kamera, die Bereitstellung von Praktika und Arbeitsmöglichkeiten für unterrepräsentierte Gruppen sowie Diversität in den Marketing- oder Kreativbereichen der Studios.
  4. Abstimmen dürfen nach den Nominierungen dann die rund 10.500 Mitglieder der Academy (bis 2 Uhr nachts am Mittwoch vor der Verleihung). Sie entscheiden am Ende, wer in allen 23 Kategorien - von "Kamera" bis "bester Film" - gewinnt. Die meisten Nominierungen wurden davor von den einzelnen Branchenvertretern gewählt.
  5. Die Stimmzettel der Oscar-Juroren werden per Post oder online eingereicht, und die Stimmen werden von der Prüfgesellschaft "PricewaterhouseCoopers" von Hand gezählt. Die Ergebnisse werden in versiegelten Umschlägen zur Preisverleihung gebracht.
  6. Durch eine Oscarnominierung, Empfehlungen oder besondere Verdienste um den Film können Filmkünstler:innen Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences werden. Es gibt 18 Berufszweige innerhalb der Academy, darunter stellen die Schauspieler und die Produzenten die größten Gruppen.
  7. Die Oscars werden in einer gemeinsamen Zeremonie verliehen, bei der die Gewinner in den verschiedenen Kategorien bekannt gegeben werden.

Welcher Film bekam die meisten Oscars?

Filme mit den meisten Oscar-Nominierungen:

Filme mit den meisten Oscars:

Welcher Filmpreis ist der älteste der Welt?

Der Oscar ist nicht der älteste Filmpreis der Welt. Vor ihm gab es bereits den US-amerikanischen Photoplay Award, der im Jahr 1920 ins Leben gerufen wurde. Erst am 12. Februar 1929 wurden von Louis B. Mayer, dem damaligen Präsidenten der MGM Studios, die Oscars eingeführt. Der Photoplay Award wurde als nationaler US-amerikanischer Filmpreis jedes Jahr von 1921 bis 1940 und von 1945 bis 1969 verliehen. Berühmte Preisträger:innen waren unter anderem: Doris Day, Richard Chamberlain, Ingrid Bergman, Bing Crosby, William Holden, Rock Hudson oder Marilyn Monroe.