Oprah Winfrey: Talkshow-Moderatorin, Schauspielerin, Unternehmerin [Porträt]

3 Dinge, die jede und jeder von Oprah Winfrey lernen kann

Oprah Winfrey zählt zu den einflussreichsten Frauen in den USA, zu ihren Freunden zählen Menschen wie Barack Obama oder Prinz Harry und Herzogin Meghan. Wie ist das dem einstigen Mädchen aus ärmlichen Hause gelungen, dieser Aufstieg von ganz unten nach ganz oben? Und was kann sich jeder davon abschauen?

von Oprah Winfrey © Bild: imago images / ZUMA Press
Key Take Aways dieses Artikels
  • Deine Vergangenheit definiert dich nicht: Trotz ihres Aufwachsens in ärmlichen und tragischen Verhältnissen schaffte es Oprah, sich auf ihr Potenzial zu konzentrieren und startete ein neues – erfolgreiches – Leben.
  • Um voranzukommen, muss man Denkweisen ändern: Erst wenn man seine Denkweise ändert, hat man eine Chance sich wirklich weiterzuentwickeln und Fortschritte zu machen.
  • Erfolg durch Service: "Erfolg kommt nicht davon, dass man ihn zum Ziel erklärt", sagte Oprah in einem Interview. Vielmehr soll man sich darauf konzentrieren, etwas von Bedeutung zu tun, etwas, um anderen weiterzuhelfen. Dann folgt der Erfolg von selbst.

Steckbrief Oprah Winfrey

  • Name: Oprah Gail Winfrey
  • Geboren am: 29. Jänner 1954 in Kosciusko, Mississippi, USA
  • Beruf: Talkshow-Moderatorin, Schauspielerin, Unternehmerin
  • Ausbildung:Tennessee State University (Kommunikationsdesign)
  • Familienstand: liiert mit dem Unternehmer Stedman Graham (seit 1986)

Oprah Winfrey: Kindheit in Armut

Heute gilt Oprah Winfrey als Wirtschaftsmacht. Dabei standen ihre Chancen, in Armut zu landen weit größer: Sie wurde als uneheliche Tochter minderjähriger Eltern geboren, wuchs mit ihrer Mutter in Armut auf, wurde mit neun Jahren missbraucht, mit 14 Jahren schwanger und verlor ihren Sohn kurz nach der Geburt. Diese dramatischen und traumatischen Ereignisse, die Oprah Winfrey in so jungen Jahren erleben musste, hätten wohl viele Menschen gebrochen.

Oprah Winfrey
© imago images/Everett Collection Oprah WInfrey hat es aus ärmlichen Verhältnissen bis ganz nach oben geschafft.

Der Wendepunkt in ihrem Leben

Doch nach dem Tod ihres Sohnes zog Winfrey im Alter von 14 Jahren zu ihrem Vater nach Nashville. Wohl der erste große Wendepunkt und Schicksals-Milestone ihres künftigen Lebens. Denn unter Vaters strengen strengen Regeln wurde es in geordnete Bahnen gelenkt – und Oprah sogar zur Musterschülerin.

Der Aufstieg von Oprah Winfrey

Als solche ergatterte sie mit 16 Jahren einen Job, der ebenso ausschlaggebend für ihr Leben sein sollte wie der Umzug zum Vater: Sie wurde von einem Radiosender engagiert, um die Nachrichten zu verlesen. Mit 19 bekam sie ein Angebot vom TV-Station "Channel 5" in Baltimore - und zwar als Kamerafrau und Verfasserin von Nachrichtenbeiträgen. Als sie gefragt wurde, ob sie das könne "habe ich gelogen und gesagt: 'Klar kann ich das'", erinnert sich Oprah heute zurück. Die Lüge habe man rasch enttarnt, doch gleichzeitig ihr "magisches Kommunikationstalent" vor der Kamera entdeckt, so der damalige Nachrichtenreporter des Senders Chris Clark. Auch Oprah war klar, dass es das war, was sie wollte: "Es fühlte sich an wie atmen, es fühlte sich an, wie dort, wo ich sein sollte."

Oprah Winfrey mit Hillary Clinton
© IMAGO/Panthermedia Oprah mit der damaligen First Lady Hillary Clinton in ihrer Talkshow - die erfolgreichste in der TV-Geschichte

Oprah - Die Show

1983 wechselte Oprah Winfrey zu dem Sender WLS-TV nach Chicago Gastgeberin für die Morgentalkshow. Die Show wurde zum Erfolg und in "The Oprah Winfrey Show" umbenannt (später "Oprah"). Bis 2011 moderierte sie die Show - die erfolgreichste Talkshow in der Geschichte des Fernsehens.

Viele Hollywoodstars nahmen in den 25 Jahren bei ihr Platz. Künstler, Unternehmer und Politiker plauderten mit Oprah über ihre Sorgen. Zur Belohnung gab es Mitgefühl und gute Ratschläge. Außer Promis holte Winfrey jede Menge schicksalsgestrafter Menschen zu sich ins Studios, Leute mit großen Ängsten und bizarren Süchten. Das Bedürfnis der Gäste, über Gefühle zu sprechen oder persönliche Fehltritte zu beichten, wurde sogar mit dem Begriff "Oprahfication" institutionalisiert.

Mit Ende ihrer Show 2011 startete Oprah ihren eigenen Sender, OWN (Oprah Winfrey Network), das vor allem die Themen Gesundheit, Psychologie und Geld aufgreift sowie Kochsendungen und Reality-Shows zeigt. 2000 startete sie das Magazin "O, The Oprah Magazine", das eine Mischung aus Motivation, Lebenshilfe, Klatsch und Personenkult war. Das Magazin war ein riesiger Erfolg und steigerte ihre Bekanntheit noch weiter.

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Die Erfolgsmacherin

Des weiteren können Oprahs Empfehlungen im Buch- oder Modemarkt über Wohl und Wehe entscheiden. Manche Produkte wären ohne Nennung in einer ihrer Shows kaum ein Erfolg geworden. Die Literaturzeitschrift "Publishers Weekly" rechnete einst aus, dass die Empfehlung in "Oprahs Book Club" Dutzende von Büchern zu Bestsellern gemacht habe. Von ihr zu distanzieren wagten nur wenige Autoren.

Oprah Winfrey und die Politik

Doch Oprah Winfrey hat nicht nur in wirtschaftlichen Belangen Einfluss, auch in der Politik mischt sie mit. So verhalf sie etwa Ex-Präsident Barack Obama bei dessen Wahl ins Weiße Haus 2008 zu entscheidenden Stimmen. "Als ich 1954 in Mississippi geboren wurde, damals noch ein Staat mit Rassentrennung, war ich ein Neger", sagte Winfrey, die 2018 sogar selbst als mögliche Präsidentschaftskandidatin für 2020 gehandelt wurde, dazu. Ihren Erfolg sieht sie auch als "Wiedergutmachung" für all diejenigen, die im langen Kampf für Gleichberechtigung in USA mehr leiden mussten als sie. Ihr beeindruckender Weg bestärkt vor allem schwarze Amerikaner bis heute.

Oprah Winfrey mit Barack Obama
© IMAGO / UPI Photo Oprah bekommt die "Medal of Freedom" vom damaligen US-Präsident Barack Obama verliehen

Oprahs "Message Control"

Doch so viel die zahlreichen Fans - allen voran Frauen - in Oprah Winfrey projizieren, so sehr ihre Geschichte tausendfach erzählt wurde und wird, bleibt das Innere Oprahs, das, was hinter den Kulissen der öffentlichen Person "Oprah Winfrey" steht, geheim. Sie habe es geschafft "ihre Privatsphäre hinter einem Gespinst intimster Geständnisse zu verbergen", schrieb etwa welt.de. Denn das, was bekannt werden sollte, erzählte die redselige Talkerin selbst, etwa um unangenehmen Klatschnachrichten vorzugreifen - alles andere soll privat bleiben. Im Zuge ihres Aufstiegs soll sie sogar alle Angestellten ihrer Firma Harpo eine lebenslang gültige Schweigeverpflichtung unterschreiben haben lassen.

»Selten hat jemand so gezielt und konsequent ihr Bild aufgebaut wie Winfrey. «

Das eigene Image

Überhaupt war und ist es Winfrey stets wichtig, ihr Image selbst zu gestalten. So bestimmte Sie sogar häufig, welcher Fotograf sie für einen Zeitungsartikel fotografieren durfte. "Selten hat jemand so gezielt und konsequent ihr Bild aufgebaut wie Winfrey. Sie wollte die Deutung über ihre eigene Person behalten, über ihr Aussehen ebenso wie über ihre Lebensgeschichte", schreibt etwa Rainer Zietelmann in seinem Buch "Die Kunst berühmt zu werden". Und sie habe es geschafft, "trotz ihres großen Vermögens und ihrer Berühmtheit immer den Anschein zu erwecken, als sei sie ganz nahe bei den Problemen der kleinen Leute, ja, sie sei in Wahrheit eine von Ihnen", analysiert Zietelmann einen immensen Erfolgsfaktor Winfreys.

Oprah Winfrey mit ihrem Lebensgefährten Stedman Graham
© imago/ZUMA Press Oprah Winfrey mit ihrem Lebensgefährten Stedman Graham

Und mit Themen wie Gewicht und Diäten, sie auch selbst beschäftigen (Winfrey hatte immer wieder enorme Gewichtsschwankungen), ist sie das wohl zu einem gewissen Grad auch. Gerade von Frauen werde sie "wegen ihres unperfekten Images und ihres normalen Körpers bewundert. Für viele Frauen war Oprah eine Inspiration, eigene Ziele zu erreichen und gesünder zu leben", analysierte etwa die Kommunikationsexpertin Marianne Jeanette Crosby.
Doch wie viel davon stets echt und wieviel Inszenierung, bleibt Winfreys Geheimnis. Sicher ist, dass ihr Traum von Berühmtheit und Reichtum, den sie laut zahlreichen Erzählungen von WegbegleiterInnen, schon seit der Jugend hegte, wahr wurde.