Bianca Olivia Konarzewski:
"Haute Couture war nie so meins"

Die Kärntnerin Bianca Olivia Konarzewski (24) hat nicht nur bei einer Model Castingshow mitgemacht. Nein, gleich bei zwei. Bei Austria’s Next Topmodel und Germany’s Next Topmodel hat sie versucht, sich ihrem Traum „Model“ anzunähern. Wie es bei der Castingshow war, Bianca hat uns ihre Erfahrung erzählt.

von Society - Bianca Olivia Konarzewski:
"Haute Couture war nie so meins" © Bild: Philine Hofman

Wolltest du schon immer Model werden? Von klein auf?
Ja, es war tatsächlich immer so ein Kindheitstraum. Aber gar nicht so das „richtige“ modeln. Für mich stand immer schon fest, dass ich den Beruf mit dem Fernsehen verbinden möchte – das heißt Sendungen wie „Austria’s Next Topmodel“ und „Germany’s Next Topmodel“ haben mich interessiert. Diese Art zu modeln hat mich immer mehr angesprochen, als jetzt wirklich auf Fashion Weeks zu laufen und Haute Couture. Das war nie so meins. Ich war schon immer der Commercial Typ.

Modeln – kannst du davon schon leben?
Es kommt immer darauf an. Es gibt Zeiten da versuche ich immer Vollzeit zu modeln und dann gibt es Phasen, wo ich an anderen Projekten arbeite - wo ich Moderatorin, Reporterin oder im Ausland bin. Da modele ich eine Zeit lang gar nicht. Es kommt immer darauf an, wie ich es mir lege. Wenn ich Vollzeit modele und fünf Werktage Zeit habe, dann kann ich schon davon leben. Wenn ich aber wirklich einmal eine Auszeit brauche, verzichte ich komplett darauf.

Wieso hast du dich bei zwei Castingshows beworben?
Austria’s Next Topmodel war immer schon der Kindheitstraum, den ich mir erfüllen wollte – habe ich ja auch gemacht. Germany’s Next Topmodel hat sich dann einfach ergeben. Ich dachte, wieso nicht noch einmal bei einer Model Castingshow teilnehmen? Ich habe ja schon ein bisschen Erfahrung und ich weiß schon, wie es abläuft – bin quasi ein alter Hase. Außerdem hatte ich gerade etwas Freizeit - es waren Sommerferien. Ich dachte, ich probiere jetzt wieder einmal etwas fürs Fernsehen aus - in Reality Show Format.

Österreich hat mit dir mitgefiebert.
Danke, hat ja nicht so lang gedauert (lacht) (ist bei GNMT l unter den Top 35 gekommen). Aber die Zuschauer bekommen ja Vieles nicht mit. Im Background passiert da viel mehr. Es war schon eine interessante Zeit, von Anfang bis zum Ende. Beim Finale von Germany’s Next Topmodel war ich ja mit dabei und habe die Simone (Finalistin bei Germany’s Next Topmodel) angefeuert. Team Simone hat sich ausgezahlt, sie hat auch wirklich gewonnen. Sie hat es wirklich verdient. Wir waren vom ersten Tag an ein Herz und eine Seele. Deswegen freut es mich umso mehr, dass sie gewonnen hat.

Bist du noch in Kontakt mit ehemaligen Teilnehmern von Austria’s Next Topmodel?
Ja, es gibt noch einige mit denen ich in Kontakt bin –eigentlich mit wirklich vielen. Man baut doch Freundschaften auf, die auch länger halten.
Einer der spannendsten Folgen von Austria’s Next Topmodel ist das Umstyling.

War das aufregend?
Vor dem Umstyling haben sich viele gefürchtet, ich nicht. Ich habe mich auf eine Veränderung gefreut. Ich habe sogar damals meine Frisur mitbestimmt. Sie haben mich gefragt, was mir denn gut gefallen würde. Ich antwortete: Ein Pony. Ich fand es dann leider fürchterlich geschnitten. Ich kann mir auch die alten Fotos kaum anschauen, die alten Clips schon gar nicht. Mein Umstyling hatte ich mir gewünscht und im Nachhinein hätte ich es gerne rückgängig gemacht. (lacht) Ist mir selbst zuzuschreiben.

Also waren diese Castingshows schon eine gute Erfahrung?
Man lernt viel über sich selbst. Man wird geduldiger, man wird verständnisvoller. Das Gute ist auch, dass ich seitdem Medien und generell Reality Shows anders konsumiere. Ich weiß jetzt, wie der Hintergrund abläuft und in welchen Extremsituationen die Leute stecken. Das heißt: Viele greifen sich auf dem Kopf, wenn sie sehen, was Leute in Reality Shows so machen. Ich glaube, dass ich jetzt ein bisschen mehr Verständnis habe. Ich weiß, dass die Leute in Situationen sind, in denen man sonst nicht steckt. Deswegen fühle ich da sehr mit.

Hat dich die Castingshow ein bisschen verändert?
Ja, auf jeden Fall. Man wird selbstständiger durch solche Sendungen. Man lernt auch sich selbst besser kennen: wie man seine Emotionen unter Kontrolle hat oder eben auch nicht. Man wird vor Extremsituationen gestellt und kriecht aus seiner Komfortzone. Man muss sich durch harte Situationen kämpfen.

Erkennt man dich eigentlich auf der Straße?
Ja, besonders anfangs nach den Ausstrahlungen. In der kurz darauffolgenden Zeit, bin ich oft angesprochen worden. Was sich dann verändert hat, war mein Aussehen - Ich habe meine Haare blond gefärbt und der Pony war dann weg. Man merkt dann noch die Blicke, wo die Leute sich nicht sicher sind, woher sie mich kennen. Dann kommen Fragen, wie „Bist du nicht die von ANTM?“ „ Ja, das bin ich, aber ich habe meine Haare ein bisschen verändert.“ Oft erkennen die Leute einen, aber wissen nicht, wo sie einen zuordnen sollen. Das ist das Häufigste. Aber man wird schon erkannt. Es ist auch immer nett, wenn die Leute mich ansprechen. Da freue ich mich immer sehr.

Hast du ein Lieblingskleidungsstück?
Ein bestimmtes jetzt nicht. Aber ich liebe High Heels. Ich liebe hohe Schuhe. Vielleicht hat es sich auch berufsbedingt ein bisschen eingebürgert. Aber ich trage sie sehr gerne, auch wenn es super unbequem ist. Ich bekomme dann immer einen automatischen Selbstbewusstseins Push. Bei mir gibt es entweder High Heels oder Turnschuhe - dazwischen gibt es wenig. Maximal am Strand noch die Flipflops.

Du bist nicht nur Model, sondern auch Moderatorin?
Ich bin als Moderatorin und Reporterin tätig gewesen und würde das gern in Zukunft wieder aufnehmen, davor bin ich aber im Ausland.
Bei mir kann es ganz breit gefächert sein – Themen über Politik, Chronik bis hin zu Society. Ich bin wirklich an allem interessiert und berichte und lerne gern wieder Neues dazu – das kann man vor allem als Reporterin sehr gut. Man wird immer wieder spontan in neue Situationen gesteckt und muss sich da neu erkundigen. Als Reporterin kann ich auch neben dem Studium arbeiten.

Reisen magst du ja auch gerne. Kombiniert sich gut mit dem Beruf Model/Reporterin.
Ja genau. Man kommt sehr viel herum. Und Gott sei Dank mag ich das sehr gerne. Ich glaube der Flughafen Wien Schwechat ist mein zweiter Wohnsitz geworden - muss ich bald anmelden (lacht). Ich bin sehr viel unterwegs und es ist sehr schön, wenn man Hobby und Beruf quasi vereinen kann.

Also ein Traum ist eigentlich die Welt zu bereisen?
Ja, ich finde es wichtig, dass man das macht. Es hilft mir neue Perspektiven und neue Ansichten zu bekommen. Man lernt immer wieder neue Menschen und neue Kulturen kennen. Es ist einfach sehr schön. Es kann auch sehr anstrengend sein: Ich habe es einmal mit dem Reisen übertrieben, sodass man sich schon verloren fühlt -man kommt irgendwie nie richtig an. Aber in gutem Maß sollte man auf jeden Fall reisen.

Du hast den Madonna Blogger Award 2019 für den Bereich „New Face“ gewonnen? Hättest du dir das erwartet?
Nein, es war eine große Überraschung. Schon allein die Nominierung war schon eine Überraschung. Als ich dann den Award gewonnen habe, habe ich mich mega gefreut. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Aber muss schon sagen, es lastet jetzt natürlich ein großer Druck auf mir. „New Face“ bedeutet, dass da noch mehr kommt und deswegen habe ich jetzt einen kleinen Leistungsdruck, aber ich versuche das nicht zu nahe an mich heranzulassen.

Zur Person: Die Kärntnerin Bianca Olivia Konarzewski hat acht Jahre ein Musikgymnasium besucht. Nachher hat sie Film-, TV- und Medienproduktion studiert. Ein weiteres Studium als Grundschullehrerin möchte sie auch noch aufnehmen. Durch die Teilnahme an „Austria’s Next Topmodel“ und „Germany’s Next Topmodel“ hat sie ihren Kindheitswunsch erfüllt. Als Reporterin und Model reist Bianca gern um die Welt.