Was ist Geocaching und wie funktioniert die GPS-Schnitzeljagd?

Geocaching ist eine moderne Schatzsuche via GPS-Signal, die gar nicht neu ist, aber dennoch viel Spaß macht. Wie es funktioniert, wie man mit der Schatzsuche am besten anfängt und welche Apps es gibt.

von Geocaching © Bild: iStockphoto

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Geocaching und wie funktioniert es? Erklärung für Anfänger

Geocaching ist eine Art moderner Schatzsuche mithilfe von GPS-Geräten (darunter auch Smartphones). Und zwar verstecken Menschen irgendwo in der realen Welt einen „Schatz“, der aus einem Behälter (Dose oder Tupperbox zum Beispiel) besteht, worin sich ein Logbuch und oft auch ein kleines Geschenk befinden. Die Koordinaten dieses Schatzes werden im Internet veröffentlicht. Die Schatzsucher genannt Geocacher machen sich mithilfe des GPS-Gerätes/Handys auf die Suche nach dem versteckten Schatz. Haben sie ihn gefunden, tragen sie sich in das Logbuch ein und legen den Behälter wieder an die exakt gleiche Stelle zurück für die nächsten Suchenden. Befindet sich ein kleines Geschenk im Behälter, nimmt man dieses mit und legt dafür etwas anderes hinein.

Geocaching-Ausrüstung: Was braucht man dazu?

  • Ein GPS-Gerät (GPS-Gerät, Autonavi oder Smartphone mit Geocaching-App)
  • Stift
  • Evtl. Taschenlampe
  • Evtl. Tauschgeschenk
Geocaching
© iStockphoto Mit Handy oder GPS-Gerät navigiert man sich zum Schatz

Geocaching: Apps und Kosten

„Geocaching“ von Groundspeak: Diese App ist kostenlos und ist für Android und iPhone geeignet. Sie greift direkt auf die Geocaching-Datenbank zu und man wird direkt zu dem Cache navigiert.

Für Android gibt es noch die App „GCC – GeoCacheCalculator“, die mehr Funktionen bietet und umfangreicher ist. Für iPhones gibt es noch „Geocaching Buddy“, die auf das Lösen von Multi-Caches spezialisiert ist. Sie kostet 7,99 Euro.

Ist ein Premium-Zugang notwendig?

Für Anfänger genügt die (ohnehin gute) kostenlose Version der Geocaching-App. Ein Premium-Zugang (30 Euro pro Jahr) bietet zusätzliche Features wie etwa die Möglichkeit Caches nach Kriterien zu filtern (zum Beispiel, wenn man ein bestimmtes Terrain ausschließen will), Listen zu erstellen, sich Statistiken anzeigen zu lassen oder Favoritenpunkte zu verteilen für besonders tolle Caches.

Welches Gerät für Geocaching? GPS-Gerät oder Smartphone/Handy?

Prinzipiell genügt ein Smartphone, um an der Schatzsuche teilzunehmen. Außerdem bietet das Handy den Vorteil, dass es hier auch „Spoilerfotos“ gibt, das heißt, dass es Fotos von dem Versteck geben kann, außerdem Satellitenkarten und auch die Möglichkeit, das Internet zu nutzen.

GPS-Geräte bieten wiederum gerade im Gelände oder im Wald meist mehr Genauigkeit, sind robuster und vor allem wird nicht so schnell der Akku leer, wie beim Handy, vor allem, wenn es ständig via GPS den Standort bestimmt.

Geocaching: Anleitung

Hat man ein GPS-Gerät bzw. die App auf das Handy geladen, empfiehlt es sich auch noch einen Stift einzupacken sowie eine kleine Taschenlampe und einen kleinen Gegenstand. Dann kann es los gehen.
Man öffnet die App am Handy und sucht sich einen Geocache in der Nähe aus. Am besten wählt man zunächst einen einfachen Cache. Dieses erkennt man an den Informationen, die dabei stehen. Einfach ist etwa der Cachetyp „Traditional“ mit Schwierigkeit 1/1 und einer Größenangabe von mindestens „small“, da dies dann einfacher zu erspähen ist.

Mittels GPS-Gerät öffnet man zuhause noch die Seite geocaching.com und sucht sich dort einen Cache aus. Dann überträgt man die Koordinaten in das GPS-Gerät, sieht sich die Beschreibung des Caches an und startet dann los.

Hat man den Schatz gefunden, trägt man sich in Logbuch ein bzw. macht dies über die App, tauscht gegebenenfalls den Tauschgegenstand aus und versteckt den Cache wieder genau dort, wo man ihn gefunden hat.

Cache: Was findet man, wenn man einen Schatz findet?

Der Schatz, genannt Geocache, den man finden kann, besteht aus einem Behälter und einem Logbuch. Der Behälter kann etwa eine Plastikbox sein oder auch eine 35-mm-Filmdose. Aber auch andere Dinge, worin man etwas verstecken kann wie ein Steinversteck oder ein Holzstück, das innen hohl ist. Es muss nur wasserdicht sein.

Darin befindet sich ein Logbuch, in das man sich eintragen muss, wenn man den Schatz gefunden hat sowie oft ein kleines Tauschgeschenk wie etwa ein Matchbox-Auto, eine kleine Figur oder ein Schlüsselanhänger. Also Dinge ohne großen materiellen Wert. Das darf man mitnehmen – muss aber etwas anderes dafür hinterlassen.

Geocaching
© iStockphoto/zlikovec So kann ein Cache aussehen

Geocache: Was soll man selbst verstecken bzw. wieder hineinlegen?

Da in den Geocaches meist nur Kleinigkeiten versteckt sind, wie Matchboxautos oder alte, wertlose Münzen oder Plastikfiguren, etc. empfiehlt es sich, etwas in dieser Kategorie auch wieder zu hinterlassen.

Geocaching-App: Was bedeuten die verschiedenen Zeichen?

Öffnet man die App oder die Geocaching-Seite im Internet, zeigt es verschiedene Symbole in der Umgebung an. Diese weisen auf verschiedene Cachetypen hin.

Grüner Kreis mit einfacher Box: Das ist der „originale“ Cache, der aus mindestens einem Behälter und einem Logbuch besteht. Die Koordinaten sind angegeben und führen direkt zum Schatz. Handelt es sich um größere Behälter (sieht man in der genaueren Beschreibung) enthalten sie in der Regel auch Tauschgegenstände.

Oranger Kreis mit zwei Boxen: Die Multi-Cache-Variante. Dieser Typ besteht aus zwei oder mehreren Stationen und funktioniert wie eine „Schnitzeljagd“. Bei der ersten Station erfährt man Informationen um zur zweiten zu gelangen und so weiter.

Fragezeichen: Das ist ein sogenannter „Universal-Cache“. Hier muss man meist vorab ein Rätsel in der Beschreibung lösen, um die Koordinaten zu erhalten.

Briefumschlag: Hierbei handelt es sich um einen „Letterbox Hybrid“. Dabei macht man sich mit Karte und Kompass auf den Weg und findet dann eine Box mit einem Stempel. Diesen bringt man in seinem eigenen, mitgebrachten Logbuch an – aber ein Logbuch befindet sich dort auch, wo man sich einträgt.

Roter Kreis mit Sprechblase: Das ist ein „Event-Cache“ und hier treffen sich mehrere Geocacher. Die Beschreibung enthält die Koordinaten, Zeit und Ort sowie Beschreibung des Treffens.

Es gibt noch andere Zeichen wie etwa den „Wherigo Cache“, das „CITO Event“ oder einen „Earth Cache“. Beschreibungen dazu gibt es hier: geocaching.at/cachetypen/

Wann und warum wurde Geocaching erfunden?

Bis zum Jahr 2000 wurde das GPS-Signal von der US-Regierung künstlich verzerrt, seit der Abschaltung dieser Verzerrung ist es auch möglich, mit privaten GPS-Geräten genaue Positionen zu bestimmen. Als dies geschah, versteckte ein Mann namens Dave Ulmer auch den ersten Cache (im US-Staat Oregon) und veröffentlichte die Koordinaten im Internet. Der Cache wurde noch am selben Tag gefunden und der Finder namens Mike Teague erstellte kurz darauf eine Website, auf der die Schätze gesammelt aufgelistet wurden. Im September 2000 wurde die Seite zu geocaching.com – bis heute die größte Geocaching-Datenbank mit über 3 Millionen Caches weltweiter – und über 50.000 in Österreich.

Weitere hilfreiche Infos zum Thema Geocaching gibt es hier:

Das Buch können Sie hier erwerben (*)

Weitere nützliche Gadgets zum Geocaching:

Das Steinversteck können Sie hier erwerben (*)

Den Stempel fürs Logbuch können Sie hier erwerben (*)

Das GPS-Gerät können Sie hier erwerben (*)

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Wie verstecke ich einen Cache?

Will man nach einigen Versuchen selbst auch zum Schatz-Verstecker werden, ist das natürlich möglich. Es empfiehlt sich aber, dies erst nach ca. 100 Funden zu tun, um in etwa zu wissen, worauf es ankommt und auch die Kategorien wie Schwierigkeit und Cachetypen einschätzen zu können.

Will man nun einen Cache verstecken, wählt man zunächst einen Ort aus. Dabei empfiehlt es sich, einen außergewöhnlichen Ort zu suchen, der anderen eine Freude bereitet. Dann braucht man einen Container, der wasserfest ist und ein Logbuch.

Hat man den Container dann versteckt, reicht man diesen zur Überprüfung ein (hier) ein . Wird er freigegeben, wird dein Cache veröffentlicht und man kann auf die ersten Logeinträge warten.

Geocache
© iStockphoto Geocache-Verstecke können sehr kreativ ausgewählt werden

Achtung: Als Owner (Besitzer) dieses Schatzes ist man auch für die Wartung verantwortlich, also dass etwa der Behälter in einem guten Zustand und wasserfest bleibt.

Wichtig beim Verstecken ist auch, zu wissen, dass ein Cache nie in der Erde vergraben sein darf, keine Vogelnester oder sonstige Tierbehausungen als Versteck dienen dürfen und natürlich auch auf allgemeine Vorschriften (wie Bereiche, die nicht betreten werden dürfen), Gefahrenzonen etc. geachtet werden muss.

Wer beobachtet meinen Cache?

Man kann sich als Owner eines Caches nicht anzeigen lassen, wer den eigenen Cache gerade beobachtet, das ist aus Datenschutzgründen nicht möglich.

Geocaching in Österreich, Geocaching in Wien: Wie viele Caches gibt es?

In Österreich gibt es über 50.000 aktive Caches. Die meisten aktiven gibt es in Niederösterreich vor der Steiermark. In Wien gibt es ca. 2.500 Geocaches.
Der erste Cache wurde übrigens in Vorarlberg versteckt.

Geocaching mit Kindern

Geocaching ist auf jeden Fall auch für Kinder geeignet und ist ein toller Anreiz, um die Kleinen in die Natur zu locken. Und Spaß macht es obendrein. Es empfiehlt sich, dass man Caches mit geringem Schwierigkeitsgrad auswählt, damit die Kinder den Cache auch wirklich selbst finden können. Außerdem ist es für Kinder auch einfacher größere Schätze zu finden – außerdem ist es mit zunehmender Größe wahrscheinlicher, dass sich auch ein wirklicher Schatz zum Mitnehmen darin befindet. Nicht vergessen: Von zuhause etwas mitnehmen, was dann dort gelassen wird.

Weiters empfiehlt es sich, via den letzten Logs eines Caches kurz abzuchecken, ob der Cache auch tatsächlich da ist. (Viele DNF (did not find)-Logs oder lange Zeit keine Logs deuten eher auf das Gegenteil hin.)

Wieviele Geocaches gibt es?

Weltweit gibt es über 3 Millionen aktive Schätze, in Österreich über 50.000.

Welcher Geocacher hat die meisten Funde?

Der weltweit führende Cacher ist ein/e sogenannte/rt Alamogul aus den USA. Ein Paar soll sich hinter dem Nicknamen befinden, das im März 2018 etwa 180.604 bestätigte Funde hatte.