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Smartphone ist zum Dauerbegleiter geworden

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5G-Abdeckung bei 96 % der Bevölkerung
©AFP, APA, JOSEP LAGO
Ohne Smartphone geht heute kaum noch jemand aus dem Haus. 91 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verwenden ihr Handy für WhatsApp, 80 Prozent zum Fotografieren, acht von zehn starten mit dem Smartphone als Wecker in den Tag. Das geht aus dem neuen "Mobilfunkbarometer" des Forum Mobilkommunikation (FMK) hervor. Die Botschaft: Das Handy ist längst mehr als ein Telefon - es ist Organizer, Bankfiliale, Taschenlampe und Freizeitgerät in einem.

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Dabei ist die klassische Telefonie weiter rückläufig. Zwar wurden 2024 noch 21 Mrd. Gesprächsminuten über GSM, LTE oder 5G geführt, doch immer öfter greifen Nutzerinnen und Nutzer zu Videotelefonie oder Messengeranrufen. Die Folge: Das mobile Datenvolumen stieg im Vorjahr erneut kräftig - auf 5,46 Mrd. Gigabyte. Vor zehn Jahren lag es noch bei rund einem Dreißigstel dieses Wertes.

Neben WhatsApp und Kamerafunktionen nützen rund zwei Drittel ihr Handy auch für SMS, Bankgeschäfte, als Kalender und für die Navigation. Auch Online-Shopping, Facebook, Musik, Preisvergleiche oder Videotelefonie sind verbreitete Nutzungsformen, berichtete FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik. Die repräsentative Befragung mit 500 Teilnehmern wurde im April 2025 von Makam Research durchgeführt.

Der Trend zur Vernetzung zeigt sich auch bei den SIM-Karten: Ende 2024 waren in Österreich 30,25 Millionen aktive SIMs registriert. Ungefähr die Hälfte entfällt auf sogenannte M2M-Karten, also Anwendungen, bei denen Geräte untereinander kommunizieren.

Besonders auffällig: Je jünger die Nutzer, desto intensiver wird das Smartphone für digitale Dienste eingesetzt - von TikTok bis zur digitalen Bürgerkarte. Nur noch 1 Prozent der Befragten verwendet das Handy ausschließlich zum Telefonieren. Und selbst Smart Home oder bargeldloses Zahlen per Handy haben sich bereits bei einem Teil der Bevölkerung etabliert.

Während sich die Netze technisch immer weiter verbessern - die 5G-Abdeckung liegt laut FMK mittlerweile bei 96 Prozent der Bevölkerung -, sorgt sich die Branche um steigende Kosten, regulatorische Hürden und Debatten rund um Strahlung. Laut FMK sind gesundheitliche Auswirkungen nicht zu befürchten - Messungen zeigen, dass die Immissionen weit unter den Grenzwerten liegen.

Trotz des Datenbooms ist das Smartphone für viele Nutzer aber auch ein Stressfaktor - das zeigen Diskussionen rund um Handynutzung in Schulen oder Datenschutz. Und auch wenn die Digitalisierung viele Vorteile bringt, bleibt ein Teil der Bevölkerung außen vor: Rund 10 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher besitzen laut Befragung kein Smartphone.

Beim Ausbau der Netze ging es im vergangenen Jahr weiter voran, berichtete FMK-Präsident Mario Paier am Donnerstag bei der Pressekonferenz. Insgesamt wurden 175 neue Mobilfunkstationen errichtet. Damit erhöhte sich die Zahl der Mobilfunkstandorte in Österreich auf mehr als 19.000.

Die heimischen Mobilfunkanbieter - A1, Magenta und Drei - erzielten 2024 einen gemeinsamen Umsatz von 3,75 Mrd. Euro. Das ist ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. Investiert wurden zuletzt in den Ausbau des Mobilfunknetzes 881 Mio. Euro. In den 5G-Ausbau sollen bis 2030 mehr als 3 Mrd. Euro fließen. Nun stehe man vor der nächsten Etappe, berichtete Paier. "Wir rechnen damit, dass 6G etwa 2030 kommen wird." Die internationale Standardisierung habe begonnen, "es gibt aber noch keine Definition, was wirklich drinnen sein wird in 6G. Jedenfalls rechnen wir damit, dass Künstliche Intelligenz ein wesentlicher Teil sein wird."

Dass aufgrund der starken Auslastung der Mobilfunknetze Ausfälle wie jener am Mittwoch bei Magenta häufiger werden könnten, glaubt Paier nicht. "Höhere Auslastung führt nicht automatisch zu mehr Ausfällen, die Kapazität wird ständig erweitert.". Ausfälle seien vielmehr auf fehlerhafte Komponenten zurückzuführen.

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